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Tiere

Würde deine Katze dein Gesicht fressen, wenn du überraschend stirbst?

Wir sagen nur so viel: Es könnte Sinn machen, sich ein paar Mäuse zuzulegen.
Foto: Unsplash | Pexels | CC0

Vor Kurzem erschien im Reisemagazin der National Geographic ein Artikel, der eine der elementarsten Fragen eines jeden Tierliebhabers beantwortete: Würde dich dein Hund fressen, wenn du plötzlich tot bist und er nichts mehr zu fressen hat? Die Antwort lautet Ja.

Wahrscheinlich würde er sich dabei zuerst am Gesicht oder Weichteilen wie beispielsweise den Hoden verköstigen – und dazu müsstest du nicht einmal tot sein. Vermutlich würde es schon ausreichen, dass du in einen tiefen, komatösen Schlaf fällst.

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Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, finde ich diese Erkenntnis nicht sonderlich überraschend. Natürlich glauben wir gerne, dass unsere Haustiere loyal sind und uns bedingungslos lieben – obwohl wir sie für Social-Media-Likes in lächerliche Kostüme zwängen, sie zu Hause einsperren und mit Futter dazu manipulieren, Dinge für uns zu tun. Aber: Wenn du die Gelegenheit hättest, den Tyrann, der dein Leben schlechter macht, zu fressen, würdest du es nicht auch zumindest ernsthaft in Erwägung ziehen?

"Hunde stammen vom Wolf ab", erklärte der Hundepsychologe Stanley Coren gegenüber National Geographic nüchtern. "Wenn der Besitzer sterben würde und der Hund keine andere Nahrungsquelle mehr hätte, was würden sie dann tun? Sie würden das Fleisch fressen, das ihnen zur Verfügung stehen würde." So weit, so ernüchternd. Aber was ist mit dem anderen Lieblingshaustier des Menschen, der Katze?


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"Katzen gehören genau wie Hunde an die Leine. Katzen sind fies, Katzen stinken und deine Katze würde dich fressen, um zu überleben", twitterte ein Social-Media-Nutzer. "Deine Katze würde dich auch fressen, wenn du nicht größer wärst als sie #einmaleinekatzeimmereinmörder", sagte ein anderer. "Wenn du unerwartet sterben und auf deinem Küchenboden liegen würdest, würde dich deine Katze irgendwann fressen. Wenn sie nicht so kuschelig wären, würden wir sie als Sport jagen", stimmte ein Dritter mit ein. Sowohl Katzenfreunde als auch Katzenhasser waren sich also relativ einig.

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Das passt zur gängigen Vorstellung, dass Katzen amoralische Raubtiere sind, die nur mit uns rumhängen, weil wir sie füttern. Doch während es ganz konkrete Beispiele von Hund-Menschenfleisch-Ingestionen gibt, sind Beispiele von Katzen, die ihre Besitzer fressen, schwieriger zu finden. Im Jahr 2008 beispielsweise wurde die 58-jährige Rumänin Livia Meinte von ihrem zwanzigköpfigen Katzenrudel gefressen. Fünf Jahre später entdeckte die Polizei den zersetzten Körper der 56-jährigen Britin Janet Veal. Nachdem ihr Tod über Monate hinweg unbemerkt blieb, wurde sie von einigen ihrer Haustiere gefressen, darunter auch ihren Katzen. Doch wie wahrscheinlich ist es denn jetzt ganz konkret?

"Katzen sind da sehr erfinderisch."

"Wenn du überraschend sterben würdest, würde deine Katze nach draußen gehen, jagen und verwildern", erklärt die Katzenexpertin Sheila Hamilton. "Katzen sind da sehr erfinderisch. Wahrscheinlich würden sie sich von Hasen, Mäusen und anderen kleinen Nagetieren ernähren. Eben alles, was sie finden können."

Wer glaubt, dass sein Schmusetiger längere Zeit neben dem noch warmen Körper seines geliebten Menschen ausharren würde, liegt falsch. "Mein Kater würde sich sofort vom Acker machen", sagt Hamilton und klingt dabei beinahe stolz. "Wenn er nicht gefüttert wird, wird er ziemlich schnell motzig."

Sollte es der Katze nicht möglich sein, aus der Wohnung zu entkommen, würde sie "koten, urinieren und kratzen", sagt die Expertin. Dennoch wäre es ziemlich unwahrscheinlich, dass die Katze am Ende Teile ihres Besitzers fressen würde. "Das ist die Person, die sie mit Futter, Wasser und Zuneigung versorgt. Außerdem sind Katzen Jäger. Ich würde stark bezweifeln, dass es so weit kommt", erklärt Hamilton. Sie verweist mich an den britischen Tierschutzverein RSPCA, der ein besonderes Know-how im Umgang mit schweren Fällen von Tiervernachlässigung hat.

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Von den Tierschützern wollte ich mir final bestätigen lassen, dass ihnen keine Fälle bekannt sind, die verstorbene Besitzer und verwaiste, menschenfressende Katzen beinhalten. Auch wenn sich der Verein dazu leider nicht äußern wollte, können wir an der Stelle jedoch festhalten: dass deine Katze sich an deiner Leiche vergeht, ist eher unwahrscheinlich.

Vielleicht solltest du dir aber trotzdem einen Kanarienvogel zulegen. Sicher ist sicher.

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