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Pornografie

Wie ein Softporno zur PornHub-Sensation wurde

„Tension” beginnt damit, dass sich ein Pärchen um Milch streitet, dennoch wurde das Video mehr als 60 Millionen Mal angeklickt. Wir haben mit den kreativen Köpfen hinter dem Pornoerfolg gesprochen.
Screenshot: Nubile Films

Neben „Kim Kardashian Superstar" und „Backdoor Teen Mom" ist „Tension" mit Bruce Venture und Holly Michaels eines der beliebtesten Videos auf PornHub. Der Porno mit der schlichten Beschreibung „Verdammt heiß" wurde seit dem ersten Upload mehr als 60 Millionen angeklickt.

Die Sexszene zeigt ein heterosexuelles Pärchen, eine echte Kussszene (Mund zu Mund), eine Schüssel voll Cornflakes und einfachen, leidenschaftlichen Sex zwischen den beiden Hauptdarstellern. Nach dem niedlich anmutenden Gerangel um die Milchtüte, sieht man, wie dieses durch und durch amerikanische Pärchen von der Küche über die Treppe nach oben rennt, während im Hintergrund der Abklatsch eines Soundtracks von Hans Zimmer zu hören ist. Dann geht es endlich zur Sache und es ist tatsächlich „verdammt heiß". Sex, den jeder von uns haben könnte—auch ohne allzu viele Requisiten oder lange Vorbereitung. Mal ist er oben, dann ist sie oben, dann machen sie es in der Löffelchenstellung, dann bläst sie ihm einen und er leckt sie—eine Runde Applaus für gegenseitigen Oralverkehr.

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Es ist schwierig, Kontakt zu Holly Michaels herzustellen und leider hat sie auch auf mehrere Anfragen nicht reagiert. Dafür haben wir mit ihrem Filmpartner und „Porno-Ehemann" Bruce Venture sowie mit Ryan, dem Produzenten des Films (der seinen Nachnamen nicht bekannt geben wollte) über die Entstehung des beliebtesten Videos auf PornHub gesprochen.

Die Magie der Porno-Ehemänner

Ryan: Ich habe damals die ganze Szene aufgebaut. Es war eine absolut großartige Kulisse. Es ist ungefähr zweieinhalb Jahre her, dass wir die Szene [in Arizona] gedreht haben. Holly lebt hier in Phoenix, also ist sie einfach hier raus gekommen. Und Bruce ist eine ziemlich interessante Persönlichkeit, wenn man so will.

Bruce Venture: Ich habe bestimmt schon zehn oder 15 Mal mit Holly gearbeitet. Es ist witzig, weil wir damals so oft zusammengearbeitet haben, dass ich sie meine Porno-Ehefrau genannt habe. Für lange Zeit war sie die Person, mit der ich am häufigsten vor der Kamera stand.

Ryan: Ich habe Holly [damals] gerade erst kennengelernt. Sie war tatsächlich eine der ersten Pornodarstellerinnen, die ich getroffen habe und sie war wirklich nett. Mein einziges Ziel—die einzige Überlegung, die hinter all dem steckte—war, dass es für Bruce und Holly so angenehm wie möglich sein sollte. Sie kannten sich bereits, deswegen war von Anfang an alles ziemlich einfach. Die beiden waren, wie Bruce schon sagte, wie Mann und Frau.

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Bruce: Ja, es war cool. Wir haben in Arizona gedreht. Die Crew war wirklich witzig. Ich bin mit jedem gut ausgekommen. Man hatte nicht den Eindruck, dass wir bei der Arbeit sind. Es war wirklich die einfachste Sache der Welt.

Ryan: Es war ziemlich entspannt am Set. Die Leute kamen gegen acht Uhr morgens an. Holly wurde geschminkt, Bruce hing am Set rum. Normalerweise lassen wir die Männer schlafen, bis wir sie brauchen—es sei denn, sie müssen sich noch vorbereiten (was heißt, dass sie in einem Zimmer neben sieben anderen Leuten stehen und sich einen runterholen), aber es lief alles rund, weil das alles gar nicht nötig war. Bruce und Holly meinten einfach nur: „Lasst uns loslegen, wir sind bereit, wir freuen uns."

Bruce: Wir sind einfach dahin gekommen, Holly und ich wussten, was wir zu tun hatten, sie haben uns ein bisschen Licht gemacht und fertig.

Im wahrsten Sinne des Wortes verdammt heiß

Ryan: Es war unglaublich heiß, weil es mitten im Sommer war. Als wir anfingen zu drehen, haben wir gemerkt, dass die Klimaanlage im Haus aus zwei Einheiten bestand und wenn die eine losging, lief auch die andere an. Das hat uns den Ton total zerschossen. Als wir den Raumton aufnahmen, haben sie die Klimaanlage noch nicht angemacht, weil es da noch so früh am Morgen war. Und ich meinte nur: „Leute, ich bring euch um!"

Irgendwann wurde es dann richtig, richtig heiß. Es war Hochsommer in Arizona. Wir haben immer wieder Pausen gemacht und die Tür aufgemacht [um frische Luft reinzulassen], was sich fantastisch angefühlt hat. Die Szene wurde dennoch großartig. Ein Paar, das in der Küche steht, sich die Cornflakes schnappt und in dem Moment passiert es. Wir fingen mit der Szene [in der Küche] an und gingen dann über ins Schlafzimmer. Bei Nubile Films geht es um Leidenschaft. Wir wollten diese besondere Verbindung zeigen und was dieses Feuer entfacht.

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Bruce: Das war eines der ersten Male, dass [Holy und ich] unsere eigene Szene improvisieren durften. Es war komplett spontan. Wir mussten kein einziges Mal unterbrechen. Sie haben uns einfach mit ein paar Kameras gefilmt und wir haben die Szene in einem Take gedreht.

Ryan: Es hat ungefähr eineinhalb Stunden gedauert, die ganze Szene von Anfang bis Ende zu drehen. Wir meinten nur: „Alles klar, bringt Bruce und Holly ein Handtuch und einen Ventilator und dann sollten wir uns alle erstmal wieder etwas abkühlen, denn das war im wahrsten Sinne des Wortes verdammt heiß." Mir gefiel die Tatsache, dass die Szene einfach und ziemlich echt aussah. Ich meine, es war in beiderlei Hinsicht ziemlich heiß und daher hat auch die gesamte Szene so eine dunstig heiße Atmosphäre bekommen.

Bruce: Wir haben das ganze Ding in so kurzer Zeit gedreht, dass es fast lächerlich ist.

Der praktische Grund hinter großen Penissen

Ryan: Wenn ich mich recht erinnere, waren viele der Positionen „verdeckt". In Pornos sieht man oft, dass die Männer ihre Hände hinter den Rücken nehmen oder irgendeine komische Haltung einnehmen. Das ist nur, damit die Kamera sehen kann, was passiert.

Was auch witzig ist, ist dass es in der Pornobranche dieses Klischee von Männern mit großen Schwänzen gibt. Der Hauptgrund, warum sie [große Penisse] haben, ist, weil er für die Kamera sichtbar sein muss. Worauf ich hinaus möchte ist: Wenn man nur ein paar dieser expliziteren Aufnahmen hat und die Schauspieler sonst einfach ganz natürliche Positionen einnehmen, wie sie es auch in Wirklichkeit tun würden, dann merkt man, dass sie voll in ihrem Element sind. Es wirkt nicht übertrieben, sondern echt—wie wenn man Sex mit seiner Freundin hat. Ich wusste nicht, dass das so beliebt ist.

Bruce: Das hat mich genauso überrascht wie alle anderen auch. Wenn man sich das Ganze ansieht, dann wirkt es ziemlich simpel und unkompliziert. Es ist einfach nur Sex.