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Als wir ein paar Monate zusammen waren, erzählte er mir, was passiert war. Ich war damals 18, er 22. Ich war sehr jung und natürlich war es ein Schock für mich. Ich dachte: „Du kannst doch deswegen nicht ins Gefängnis müssen. Ich meine, ihr beiden wart einfach zwei dumme Kinder. Du bist kein Monster. Du bist nicht der Irre im Park, der auf Opfer lauert." Ich dachte, es würde einfach von alleine weggehen.Es ist nie weggegangen.Erst als wir etwa anderthalb Jahre zusammen waren, musste er ins Gefängnis, nachdem er schließlich aufgegeben und sich schuldig bekannt hatte. Er sagte, sein Grund dafür sei, dass er es uns nicht länger antun wollte, das alles durchzumachen—hauptsächlich meinte er damit mich und seine Mutter. Während er fort war, war ich damit beschäftigt, mein Studium abzuschließen. Ich habe ihn hier und da an den Wochenenden besucht, aber er wollte, dass ich mich auf die Uni konzentriere, und versicherte mir, dass alles in Ordnung sei.
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Während der ersten drei Jahre nach seiner Rückkehr aus dem Gefängnis war sein Foto noch nicht einmal auf der Website des Sexualstraftäterverzeichnisses. Man musste tatsächlich aufs Polizeirevier gehen, um etwas über ihn zu erfahren. Und dann haben sie gesagt, ihnen sei ein Fehler unterlaufen, und dann waren sein Name und sein Foto online. Dann haben sie gesagt, seine Adresse muss mindestens 2.000 Fuß (ca. 610 Meter) Abstand zu Schulen haben. Wir hatten gerade ein Haus gekauft, das etwa 2.020 Fuß von einer Schule entfernt war. Gott sei Dank mussten wir nicht umziehen.Bei jeder Heimkehr belästigt zu werden, gibt uns ein bisschen ein mulmiges Gefühl.
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Dieses neue Gesetz macht uns wirklich Sorgen. Als wir gehört haben, dass sie andere Länder über Sexualstraftaten informieren, haben wir einen Weg gefunden, das zu umgehen. Wir leben in der Nähe der US-mexikanischen Grenze, direkt bei Tijuana, und ich habe gesagt: „Lass uns versuchen, dorthin zu fliegen, und sehen, was passiert." Doch als wir dann in die USA zurückfliegen wollten, wurde er natürlich beim Zoll mehr oder weniger belästigt. Sie können nichts machen, denn er verstößt ja gegen kein Gesetz, aber sie wollen wissen, wie er dorthin und an diese ganzen anderen Reiseziele gelangt ist. Sie haben auch schon einmal seine ganzen Sachen durchsucht und alles auseinandergenommen. Sie haben gefragt, ob er Computer hat, wo er gewesen ist, mit wem er dort war. Bei jeder Heimkehr belästigt zu werden, gibt uns ein bisschen ein mulmiges Gefühl.Und jetzt, wo dieses Gesetz eingeführt werden soll, haben wir einfach das Gefühl, mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Packen wir unsere Sachen und wandern aus? Wir wissen nicht, was das Beste für uns ist. Wir haben eine enge Bindung zu unserer Familie hier. Ich habe meine eigene Firma. Wir sind hier ziemlich erfolgreich. Wir haben uns gedacht: „Entweder wir bleiben in Kalifornien, oder wir warten einfach ab und hoffen, dass die Gesetze sich eines Tages vielleicht ändern. Oder wir wandern einfach komplett aus und fertig." Es ist einfach eine Strafe, die kein Ende nimmt.*Namen geändert** Gretchen sagt, laut David seien er und seine Freundin einvernehmlich intim geworden und die Polizei habe lediglich die Situation falsch interpretiert, als die Frau die Autotür geöffnet habe, um sich zu übergeben, wobei sie aus dem Auto gefallen sei und das Bewusstsein verloren habe. Die Staatsanwaltschaft sagt stattdessen, die Frau sei von Anfang an bewusstlos gewesen und David habe „einen sexuellen Übergriff gegen eine völlig wehrlose Person" begangen.