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Pharma-CEO rechtfertigt auf Twitter 5.000-prozentige Preiserhöhung eines Medikaments

Shkreli bestand darauf, dass seine Firma „bei diesem Medikament einen Profit verzeichnen" müsse, obwohl die Herstellungskosten einer Tablette bei unter einem Dollar liegen. Außerdem sei es nicht seine Schuld, wenn Patienten sich das Mittel nicht mehr...

Screenshot via Martin Shkrelis Twitter

Der 32-jährige CEO und Gründer eines pharmazeutischen Startups hat sich auf Twitter einer Welle der Kritik gestellt, nachdem gemeldet wurde, seine Firma habe den Preis eines Medikaments um 5.000 Prozent erhöht.

Das Medikament Daraprim ist ein verbreitetes Mittel gegen Parasiten, das in der Malariaprävention und zur Bekämpfung von Infektionen wie Toxoplasmose, die im Zuge von AIDS und Krebs auftreten können, eingesetzt wird. Sobald Turing Pharmaceuticals die Rechte an Daraprim für die USA erworben hatte, erhöhte die Firma den Preis pro Tablette von 13,50 auf 750 Dollar. Schon bald sahen sich die Firma und CEO Martin Shkreli einem Sturm der Entrüstung gegenüber.

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Nicht nur schien Shkreli von dem Aufschrei völlig unbeeindruckt, es wirkte auch noch so, als würde er die Online-Aufmerksamkeit genießen. Hier zum Beispiel seine Antwort auf die Frage, wie er nachts schlafen könne:

In einer weiteren Antwort sagte Shkreli, es sei nicht seine Schuld, wenn die Menschen, die auf das Medikament angewiesen sind, es sich nicht mehr leisten könnten. Außerdem zitierte er einen Eminem-Text, um seine Einstellung gegenüber den Medien zum Ausdruck zu bringen. Er tweetete allein am Montag mehr als 125 Antworten an Kritiker, nachdem der Preisanstieg im Laufe des Wochenendes Aufmerksamkeit erregt hatte, so Tech Crunch, doch später löschte er viele der Tweets wieder.

— Martin Shkreli (@MartinShkreli)September 21, 2015

Shkreli verteidigte die Preiserhöhung seiner Firma auch auf dem Business-Sender Bloomberg TV. In einer Sendung am Montag bestand er darauf, dass seine Firma „bei diesem Medikament einen Profit verzeichnen" müsse, obwohl die Herstellungskosten einer Tablette bei unter einem Dollar liegen.

„Im Vergleich zu ähnlichen Präparaten ist der Preis immer noch zu niedrig", fügte Shkreli hinzu.

Shkreli, ein ehemaliger Hegdefonds-Manager, ist in der Vergangenheit bereits in die Kritik geraten, weil er versucht haben soll, die Medikamentenpreise von Firmen, deren Aktien er leerverkaufte, illegal zu manipulieren.