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Weltuntergang

So lange könntest du in einem Supermarkt überleben

Du brauchst keine Panik vor dem Weltuntergang zu haben, solange du einen Dosenöffner dabei hast.
Phoebe Hurst
London, GB
Foto: imago | HRSchulz

Hast du dir als Kind auch manchmal vorgestellt, wie es wohl wäre, wenn du aufgrund einer Verkettung unmöglicher Ereignisse auf einmal in einem menschenleeren Supermarkt herumstromern könntest (weil deine Eltern wahrscheinlich mal wieder nicht richtig aufgepasst haben)?

Natürlich. Wer nicht? Regale gefüllt mit Gummibärchen und anderen Süßigkeiten, ohne dass deine Mutter dir die ganze Zeit etwas von Kariesmonstern erzählt oder dass der Ladendetektiv dich dabei beobachtet, wie du dir deine Großpackung Haribo in die Hose stopfst. Keine Rentner, die in den Gängen mit ihren Körben umherschlurfen – freie Bahn für Einkaufswagenrennen. Das ist der Traum eines jeden Neunjährigen – oder, sind wir mal ehrlich, auch jedes Zuckersüchtigen über 20.

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Aber wenn der erste Zuckerrausch sich langsam wieder legt und du auch alle Dosenpyramiden mit dem Einkaufswagen zerstört hast, kommt eine Frage auf: Wie lange könnte man tatsächlich eingesperrt in einem Supermarkt überleben? Britische Forscher haben möglicherweise eine Antwort darauf gefunden.


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Laut Dr. Lewis Dartnell, Astrobiologe und Autor von Das Handbuch für den Neustart der Welt: Alles, was man wissen muss, wenn nichts mehr geht, befinden sich in einem durchschnittlichen britischen Supermarkt genug Lebensmittel und Getränke, dass ein Erwachsener dort 55 Jahre lang überleben kann. Chips und Pudding retten einen also über ein halbes Jahrhundert hinweg.

Sein Gedankenexperiment für eine Wissenschafts- und Ingenieurmesse im März zeigt, so Darnell, wie sehr Großbritannien auf eine Apokalypse oder eine Katastrophe vorbereitet ist.

"Wir sollten uns natürlich nicht die ganze Zeit Gedanken über einen bevorstehenden Weltuntergang machen, aber so eine Bestandsaufnahme und ein Blick in die mögliche Zukunft kann auch für jeden einzelnen und die Gesellschaft insgesamt interessant sein", meint Darnell.

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Bei seiner Untersuchung hat er auch herausgefunden, dass 36 Prozent aller Briten eine Art "Notfalltüte" haben mit wichtigen Dingen, die sie im Falle einer Katastrophe einfach schnell greifen können. Mehr die Hälfte aller Befragten gab an, dass Essen und Medikamente am wichtigsten sind, sollten sie aufgrund eines Notfalls ihre Wohnung plötzlich verlassen müssen. Scheint so, als könnten die Briten noch etwas von den ganzen Preppern lernen, die für die bevorstehende Apokalypse getrocknete Tomaten horten.

Dartnell weiter: "Der Überlebensinstinkt der Menschen ist sicher groß, aber wenn man sich nicht mehr auf Bereiche wie Naturwissenschaften, Mathematik und Technologie konzentriert, würde es länger dauern, bis wir wieder zum Normalzustand zurückkehren können. Anstatt sich zu verkriechen, muss man wissen, wie man eine Katastrophe überlebt und danach wieder auf die Beine kommt."

Ein Dosenöffner wäre auch ziemlich praktisch: Wenn die Welt untergeht und du aus unerfindlichen Gründen in einem Supermarkt steckst, werden sich die Dosenravioli schließlich nicht von allein öffnen.