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Videobeweis: Der traurige Unterschied zwischen Realität und Gameplaytrailer

Dieses Video zeigt, dass Ubisoft-Spiele für Präsentationen mächtig aufgehübscht werden.
Spielszene aus dem Videospiel „The Division" im Vergleichsvideo von „CrowbCat" | Quelle: Youtube

Jedes Jahr aufs neue kommt es rund um die Electronic Entertainment Expo (E3) in Los Angeles zu einem Showdown der Computer- und Videospielindustrie, bei dem regelmäßig die neuesten Arbeitsstände künftiger Titel präsentiert und in appetitanregende Präsentationsvideos gepackt werden. Wer hat die bessere Grafik? Wer das bessere Gameplay? Wer die bessere Story? Die wichtigsten Kriterien an ein Spiel muss jeder für sich selbst auswählen aber dieses Video beweist, dass die Spiele nicht immer halten, was sie versprechen. Am Beispiel von Ubisoft zeigt der Clip, wie verschiedene Spiele wie Watchdogs, The Division, Rainbow Six Siege und Far Cry 3 in Sachen Grafik in den vergangen Jahren nicht halten konnten, was die Präsentationsvideos versprachen:

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Dass es bei Ubisoft-Spielen einige Diskrepanzen zwischen den auf den großen Messen gezeigten Spielausschnitten und den Verkaufsversionen gibt, ist bereits vorher schon mal aufgefallen. Wie groß die Unterschiede nicht nur bezüglich Texturen und Lichtverhältnissen ausfallen, sondern auch diverse Animationen, das Leveldesign, die Spielphysik und den Sound betreffen ist wohl selten so deutlich vorgeführt worden wie in diesem Vergleichsvideo.

Doch wie kann es sein, dass die für die Käufer erhältlichen Versionen der Ubisoft-Games so viel schlechter aussehen als die Präsentationsversion?

Eine mögliche Antwort wäre, dass Ubisoft durch hochgerenderte Gameplay-Videos die Zahl der Vorbestellungen in die Höhe treiben möchte, da diese Zahlen vor allem bei potentiellen Investoren große Wirkung erzielen können. Ein Verdacht, der auch unter dem Video geäußert wird, wo der Youtube-Nutzer Shrike spekuliert, dass die Unternehmen mit hohen Vorbestellungszahlen ihren „Investoren zeigen wollen, dass sie ihr Geld gut angelegt haben." Belegen lässt sich diese These, die in regelmäßigen Abständen von Gamern vorgebracht wird, freilich nicht.

Eine andere Erklärung wäre, dass Ubisoft sehr hohen Druck auf die Entwickler der Spiele-Titel ausübt um die vereinbarten Release-Termine einhalten zu können. Diesem Zeitdruck könnten einige Features zum Opfer gefallen sein, die in den Präsentationsvideos für die kurzen Sequenzen noch im Spiel eingesetzt wurden, für die eine problemlose Adaption für das gesamte Spiel aber zeitlich nicht mehr möglich war. Warum es nicht zu einem nachträglichen Ausbessern der Defizite kam, ist unklar.

In manchen Jahren sind solche Schwankungen durch einen Wechsel der Konsolengenerationen erklärbar. Die Entwickler bekommen vor Veröffentlichung der finalen Konsole sogenannte Game Development-Kits. Dabei handelt es sich um Hardware, die die Entwicklungsbedingungen für die kommende Konsolengeneration simulieren soll, bevor diese überhaupt auf dem Markt ist und damit passend zur Veröffentlichung der Konsole auch schon Spiele dafür in den Regalen stehen können. In Manchen Fällen kann es dennoch zu Hardwareänderungen kommen, sodass die entwickelten Spiele auf Dev-Kit und finaler Konsole in unterschiedlicher Qualität laufen.

Den wahren Grund, warum die Präsentationsvideos von Ubisoft vergangenes Jahr so viel stärker waren als seine finalen Spiele, werden wir wohl nie erfahren. Es bleibt zu hoffen, dass die diesjährigen Trailer nicht auch bald als Augenwischerei entlarvt werden.