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Sex

Das Phänomen des Vagina-Furzes

Unser Körper ist etwas faszinierendes—aber auch hier läuft natürlich nicht immer alles rund. Da kann es schon mal passieren, dass einem ein Pups zwischen den Schamlippen stecken bleibt.
Illustration by Brandon Bird

Der menschliche Körper ist eine wunderschöne und gleichzeitig auch unglaublich ekelhafte Rube-Goldberg-Maschine, bei der viele Bauteile und Vorgänge zusammenspielen, um zauberhafte Dinge zu ermöglichen. Manchmal geht bei diesem Zusammenspiel jedoch auch einiges schief.

Screenshot: Reddit

Das in der Überschrift beschriebene Phänomen könnte man als „Vurz" oder „Flatus Vaginales" bezeichnen. Am besten gefällt mir jedoch immer noch „Retweeten". Alle Ausdrücke beschreiben folgendes Szenario: Eine Frau lässt einen fahren und der Furz entweicht dann auf eher ungewöhnlichem Weg aus der Unterleibsregion und ähnelt dabei einem Partygast, der sich am Ende der Feier bei jedem Anwesenden einzeln verabschiedet. Der Pups schreibt sich quasi noch schnell die E-Mail-Adresse der Schamlippen auf, um ihnen dann später noch dieses eine lustige Katzenvideo schicken zu können.

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Ich will allerdings eine Sache direkt klarstellen: Ich rede hier nicht vom Queefen. Bei Queefs handelt es sich um die Luft, die im Scheidenkanal eingeschlossen wird und dann normalerweise mit einem furz-ähnlichen Geräusch wieder rauskommt. Nichtsdestotrotz ist das Ganze nur Luft, die der Frau möglicherweise beim Sex reingepresst wurde. Nein, in diesem Artikel geht es um die bei der Verdauung entstehenden Gase, die eben nicht den direkten Weg nach draußen nehmen. „Manchmal bleiben die Darmwinde so lange im Scheidenbereich hängen, dass man sich quasi von ihnen entfernen will und dann bei jedem Schritt ein ‚Pfffrrrppp' ertönt", fügt die Reddit-Userin frootjewz hinzu.

Diese Muschi hat mit Sicherheit auch schon mal geschnurrt. Foto: Sunny Ripert | Flickr | CC BY-SA 2.0

Du stellst dir jetzt bestimmt folgende Frage: „Bin ich ein schlechter Mensch, wenn mir das Ganze auch schon mal passiert ist?" Die Antwort lautet natürlich Ja. Es ist beschämend und falsch, überhaupt einen Körper zu besitzen—ganz zu schweigen von einer Vagina. Wenn man da jetzt noch einen Furz untermischt—ein körperlicher Aspekt, der eigentlich ausschließlich Männern vorbehalten ist—, dann hat man im Grunde ein Monster im Ausmaß von Godzilla erschaffen. Wenn eine Frau irgendetwas macht, zu dem eine griechische Statue nicht in der Lage ist (wie etwa furzen, Haare am Körper besitzen oder wählen), dann wird das sofort als ekelhaft abgestempelt.

Einzig und allein die Userinnen von Reddit scheinen den Mut zu besitzen, über dieses Übel zu sprechen. Der Thread, der die ganze Diskussion ins Rollen brachte, zog ganze 656 Kommentare nach sich und die meisten davon können mit den Worten „Oh mein Gott, ich auch!" zusammengefasst werden. Die Problematik wurde zudem noch bei mindestens zwei weiteren Gelegenheiten angesprochen. Falls ein Vurz also tatsächlich ein Verbrechen darstellen sollte, dann laufen da draußen ziemlich viele kriminelle Frauen rum.

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Laut dem YouTube-Kanal AsapSCIENCE besteht die Möglichkeit, dass durch Fürze Eiter hervorrufende Streptokokken verbreitet werden, die außerdem Mandelentzündungen, Scharlach, Herzerkrankungen oder nekrotisierende Fasziitis verursachen können. Die Krankheitserreger verstecken sich dabei in den Fäkalpartikeln, die in den Darmwinden mitfliegen. Aus diesem Grund ist es wohl doch ziemlich sinnvoll, die Vagina nach einem Retweet sauber zu wischen—vor allem dann, wenn man danach noch gewisse Dinge vorhat, bei denen zum Beispiel die Münder anderer Menschen involviert sind.

Von einem medizinischen Standpunkt aus betrachtet scheinen Vürze jedoch nur ein lustiges und harmloses Phänomen zu sein. „Mir fallen spontan keine Forschungen ein, die das Ganze als etwas Negatives einstufen", meint Debby Herbenick vom Kinsey Institute. „Der menschliche Körper ist ein cooles, interessantes und witziges Gebilde und je wohler wir uns mit unserem Aussehen, unseren Geräuschen, unseren Gerüchen und ja, auch unseren Furzwegen fühlen, desto entspannter werden wir sein."

Da habt ihrs, Mädels! Lasst eure Pfffrrrppps also ganz laut und mit Stolz erklingen!