Ehemalige Kandidatinnen erzählen von den schlimmsten Momenten im Dschungelcamp
Illustration: Sarah Schmitt

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Ehemalige Kandidatinnen erzählen von den schlimmsten Momenten im Dschungelcamp

Eklige Dschungelprüfungen und Lagerkoller können zwei Wochen im Dschungel zu einem absoluten Albtraum machen. Camp-Bewohnerinnen auf Zeit erzählen, was sie bei „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ am meisten fertig gemacht hat.

Alle Jahre wieder schickt RTL mal mehr, mal weniger prominente Personen aus den unterschiedlichsten Bereichen des Lebens (von Musik- bis Erotikbranche) in den australischen Dschungel und alle Jahre wieder schaltet Deutschland begeistert ein, um die Kandidaten streiten, schwitzen und leiden zu sehen. Tapfere Frauen stellten sich seit der Erstausstrahlung von Ich bin ein Star—Holt mich hier raus! im Jahr 2004 dramatischen Dschungelprüfungen, die nahezu jede Phobie ansprechen, die man als Mensch überhaupt nur haben kann. Gleichzeitig sind es aber oft die nicht direkt vom Sender inszenierten Situationen und Konflikte, die für die beste Unterhaltung sorgen.

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Lagerkoller, Koffein- und Nikotinentzug und stress- und ernährungsbedingte Magen-Darm-Probleme machen selbst aus der friedfertigsten Person eine tickende zwischenmenschliche Zeitbombe, deswegen haben wir ehemalige Kandidatinnen gefragt, was für sie die schlimmste Situation im Dschungelcamp war und mussten feststellen: Die Hölle sieht für jeden ein bisschen anders aus.

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Micaela Schaefer, Model & DJane
Eigentlich ist mir nur eine Situation im Dschungel krass in Erinnerung geblieben. ich habe in meiner gesamten Camp-Zeit überhaupt keine Schlangen und Spinnen gesehen. Davor hatte ich vor dem Einzug am meisten Angst. aber als ich nach ein paar Tagen bemerkt hatte, dass wohl die Krabbeltiere mehr Angst hatten als ich, bin ich ziemlich entspannt durch die Büsche gegangen. Eines Tages war ich wie jeden Tag im Weiher nackt baden—habe mich entspannt eingeseift und versucht, den Tag zu genießen—, da saß auf einem Stein direkt am Weiher eine riesengroße schwarze Spinne.

So etwas habe ich noch nie gesehen und meine schlimmsten Alpträume wurden wahr. Ich habe krankhafte Spinnenangst und ich habe am ganzen Körper angefangen zu zittern und jämmerlich zu weinen. Ich stand nackt in diesem Tümpel und hatte Angst, mich zu bewegen. Als ich schrie, kam Rocco Stark angerannt und wollte mich beruhigen, in dem er sagte, dass ich keine Angst haben brauche, da die Spinnen wasserscheu sind und nicht zu mir kommen können. Aber das sollte sich ein paar Sekunden später ändern.

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24 Stunden, sieben Tage in der Woche gemeinsam mit Larissa Marolt war die Dschungelprüfung schlechthin.

Als ich mich langsam aus dem Weiher bewegen wollte, machte die Spinne einen Sprung ins Wasser in Richtung meiner Brüste. Ich schrie jämmerlich und rastete total aus. Dann kam Ramona Leiß und hat mich aus dem Wasser gerettet. Vielleicht war es für sie auch ganz schön, mich nackt im Arm zu halten. Ich habe seitdem nie wieder eine Spinne im Camp gesehen. Ich denke, die Spinne hatte mehr Angst als ich vor ihr und ist sicher im Weiher ertrunken.

Kim Gloss, Sängerin
Für mich war das Schlimmste, dass man nie wusste wie spät es ist; dass man einfach aufeinander hockte und nicht wusste, was man machen soll. Ich war froh, wenn ein Tag zu Ende ging und hatte zwischendurch sogar mit dem Gedanken gespielt, abzubrechen. Natürlich waren die Prüfungen auch nicht ohne, aber das fiel mir einfach trotzdem irgendwie einfacher als dieses ewige Nichtstun. Die schlimmste Prüfung war für mich die „Essenprüfung". Ich habe leider diese trockenen Kakerlaken und Maden nicht runterbekommen, die hätten ruhig eine Sauce dazu servieren können … Eine der letzten Prüfungen zum Finale war auch sehr krass, eine Glocke auf dem Kopf mit Ratten, Spinnen, Krebsen und zum Schluss 7 kg Kakerlaken. Eine Kakerlake ist mir bei der Prüfung ins Ohr gekrabbelt, doch Dr. Bob war direkt zur Stelle und hat den Übeltäter wieder rausgeholt.

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Natürlich war auch der Hunger ein Thema, man hat sich immer so aufs Abendessen gefreut! Und wenn dann mal nichts oder nur wenig erspielt wurde, waren alle ziemlich aggressiv. Auf jeden Fall habe ich wieder gelernt, Essen richtig zu schätzen. Als Belohnung hatten wir mal etwas Salz bekommen, das war ein riesiges Geschmackserlebnis, unvorstellbar. Das Camp war auf jeden Fall trotzdem eine tolle Erfahrung und hat mir größtenteils auch wirklich Spaß gemacht.

Tanja Schumann, Schauspielerin
Ich war 2014 im Dschungelcamp, in der 8. Staffel, bei der es sich um die quotenstärksten Staffel aller Zeiten handelte. Natürlich auch dank Larissa Marolt. Wenngleich Larissa ein wirklich liebenswürdiges Mädchen sein kann, so prägt die gemeinsame Zeit mit ihr. Ich bin zwar nicht durch viel Sendezeit aufgefallen, durfte aber dank der Zuschauer trotzdem bis zum vorletzten Tag in der Gruppe bleiben. Was meine schlimmsten Erlebnisse im Camp waren? Wenn ich zurückblicke, erinnere ich mich, dass besonders die Gruppendynamik viel Einfluss auf das Wohlbefinden genommen hat.

Mein Umfeld lernt mich immer als einen aufgeweckten, völlig lebendigen und quirligen Menschen kennen. Wer die Staffel damals gesehen hat und mich kennt, hat bemerkt, dass ich mich zurückzog. 24 Stunden, sieben Tage in der Woche gemeinsam mit Larissa Marolt war die Dschungelprüfung schlechthin und meine persönliche Herausforderung in den zwei Wochen. Aber auch wenn die anderen Teamkollegen von den täglichen Prüfungen zurückkehrten, teilweise mit Maden und Dreck bedeckt vor mir standen, wurde mir erst richtig bewusst, wie viel Respekt ich vor einer solchen Dschungelprüfung habe. Durch den Fernseher betrachtet, scheint es eben immer etwas einfacher als es ist.

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