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Kampf um die Heimat

Schweizer Rechtsextreme sind genauso schlecht in Geografie wie die Deutschen

Für ihre neueste Kampagne haben sie sich nur um 300 Kilometer vertan.
Die Schweizer PNOS wirbt mit einem Bild aus Bayern
Sieht aus wie eine Schweizer Idylle, ist es aber nicht || Foto: Screenshot |PNOS

Wer sich wünscht, dass das das eigene Land nur von Landsleuten bewohnt wird, sollte zumindest mit dessen Geographie vertraut sein. Aber es scheint, als hätten gerade die äußersten rechten Politiker in Geografie einen Fensterplatz genossen.

So forderte vergangenes Jahr bereits die AfD mit einem Bild des Schweizer Matterhorns, "sich die Heimat zurückzuholen". Einen ähnlichen Fauxpas leistete sich jetzt auch die rechtsextreme Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) von eben dort.

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Auf ihrer Website wirbt die Partei mit einem Bild, das wohl die perfekte Schweizer Dorfidylle zeigen soll. Auf dem Bild sind verschneite Berggipfel und eine Brücke zu sehen, dahinter eine kleine Kirche. Über dem Bild prangt der Schriftzug "PNOS – die Partei der Eidgenossen". Nur findet man exakt diesen Bildausschnitt nicht in der Schweiz, sondern im bayrischen Ort Ramsau bei Berchtesgaden.


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Das ist vor wenigen Tagen auch einer Twitter-Userin aufgefallen. Unter dem Tweet mutmaßt ein anderer Nutzer: "Vielleicht so eine Art Austauschprojekt mit der AfD?" Eine kurzfristige Anfrage von VICE blieb von der Gemeinde Ramsau und deren Tourismusbüro bisher unbeantwortet. Das Foto ist jedenfalls bekannt: Es wird auf mindestens vier Fotoplattformen und als Puzzle angeboten.

Woher genau die PNOS das Foto bezogen hat, ob sie eine Lizenz erworben hat, ist nicht bekannt. In jedem Fall schienen die Verantwortlichen aber die Beschreibung überlesen zu haben. Die lautet bei allen Fotoplattformen ziemlich gleich und eindeutig: "Ramsau im Winter, Berchtesgadener-Land, Bayern, Deutschland". Bei der Partei herrscht offenbar nicht nur eine Geografie-, sondern auch eine Leseschwäche. Das Bild wird bis heute auf ihrer Webseite verwendet.

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