Steph Wilsons ausdrucksstarke Porträts von Frauen und kunstvoll inszenierten Selbstbefriedigungsgegenständen zeigen, dass Masturbation, wie sie sagt, noch immer „eine empfindliche Stelle trifft". Ihre Fotoserie zeigt liebevoll arrangierte phallische Gurken, elektrische Zahnbürsten und zweideutig geformte Süßkartoffeln, denen Wilson mit derselben Hingabe und Sorgfalt begegnet, mit der sie auch die Vielfalt ihrer menschlichen Motive ablichtet—Frauen wie die Rentnerin Mary, die während der Aufnahmen im Studio gestand, dass sie „zu ihrer Zeit" einen großen schwarzen Dildo benutzt hat.
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„Es war mir wichtig, eine breite Palette an Alters- und Bevölkerungsgruppen darzustellen, denn jeder befriedigt sich mal selbst", sagt Wilson. „Ich wollte etwas fotografieren, das in der feministischen Theorie verwurzelt ist, sich aber mit einem Augenzwinkern darstellen lässt." Sich über mögliche Sexspielzeuge zu unterhalten, sagt sie, „war ein großartiger Eisbrecher für das Thema [Masturbation], denn Frauen können wirklich ziemlich kreativ sein."
Die 23-Jährige hat mit ihrer Arbeit eine Nische zwischen Kunst- und Modefotografie für sich entdeckt, doch für Broadly hat sie bereits über verschiedenste Themen berichtet: Von okkulten Aktzeichenkursen über Pro-Choice-Aktivisten, die vor einer Abtreibungsklinik protestieren, bis hin zu Porträtaufnahmen von Immigrantinnen, die aus der Haft entlassen wurden. Erst vor Kurzem erschien Wilson auf einer Liste von Londoner Fotografen, die man unbedingt kennen sollte—Seite an Seite mit Juergen Teller, Tim Walker und Juno Calypso.Für ihre aktuelle Fotoserie hat Wilson vorab ihre Facebook-Freunde nach Ideen für mögliche Masturbationshilfsmittel gefragt, bevor sie in den Supermarkt um die Ecke gegangen ist, um zu sehen, ob sie dort auch alles finden kann. „Die Frau an der Kasse sah leicht irritiert aus", sagt sie. „Aber nur leicht."Mehr lesen: Warum junge Frauen Kissen und Stofftiere bespringen