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Musik

Wir haben uns mit den „Blood Rave“-Veranstaltern über ihre Blutparty unterhalten

Die Gäste sind dazu angehalten, den feinen Zwirn zu Hause zu lassen, da sie sowieso alle mit menschlichem Blut bespritzt werden sollen.

Foto: YouTube-Screenshot

Hast du schon vom „Blood Rave" gehört? Falls nein, dann keine Sorge—es ist genau das, nach dem es klingt: Eine Gruppe verrückter Niederländer schmeißt eine Halloween-Party, bei der die Clubgänger anscheinend mit echtem Menschenblut vollgespritzt werden. Das Ganze erinnert doch sehr an die Anfangsszene von Blade, bloß mit weniger Typen in Ledermänteln, die mit Schrotflinten auf die Partygäste schießen.

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Wenn ich mich länger als zwölf Sekunden mit der ganzen Sache auseinandersetze, dann fallen mir viele logistische Hürden ein, die alle mehrere Fragen aufwerfen. Wo kommt das Blut her? Was sagen die Behörden zu der Veranstaltung? Und kann ich mein Kind mitbringen?

Die zwielichtigen Veranstalter—die natürlich anonym bleiben müssen—haben uns in ihre heiligen Hallen (Facebook) eingeladen, um bei einem Glas von dem „roten Zeug" über die Logistik eines solch gewagten Unternehmens zu reden (Facebook-Nachrichten hin- und herschreiben). Während unseres Gesprächs hatte ich die ganze Zeit irgendwelche Black-Metal-Jünger—also Typen, die sich „Grishnahk" oder „Tagrath" nennen—vor Augen, die mit ihren Fingern, an denen Totenkopf-Ringe stecken, auf die Tastatur einhacken. Rückblickend bin ich jedoch der Meinung, dass es sich wahrscheinlich bloß um zwei normale Menschen mit einem Händchen für die Vermarktung von Clubpartys handelt.

VICE: Zuallererst folgende Frage: Ist das Ganze wirklich ernst gemeint?
„Blood Rave"-Veranstalter: Die Party findet auf jeden Fall statt. Es handelt sich nicht um eines dieser Facebook-Events mit lustigem Namen, die dann nie in die Tat umgesetzt werden.

Was diente dabei als Inspiration? Nur die Anfangsszene aus Blade?
Im Laufe der vergangenen Jahre sind Halloween-Partys in den Niederlanden immer beliebter geworden, aber unserer Meinung nach sind die Clubnächte hier oftmals viel zu fröhlich. Wir wollten einen Weg finden, ein richtig gruseliges und düsteres Industrial-Konzept zu erschaffen. Natürlich war besagte Szene aus Blade eine direkte Inspirationsquelle und sie hat uns auch dazu gebracht, über die Installation einer Blut-Sprinkleranlage nachzudenken.

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Welche Musik wird beim „Blood Rave" gespielt?
Das machen wir von der derzeitigen House- und Techno-Szene Amsterdams abhängig. Wir arbeiten gerade an der Zusammenstellung des Line-ups, aber ich kann noch keine genaueren Details über die DJs verraten.

Alles klar, das hat mich nur interessiert. Zurück zum Blut: Woher bezieht ihr den Lebenssaft?
Wir setzen uns mit unterschiedlichen Möglichkeiten auseinander. Natürlich hängt das alles auch von den verschiedenen Vorschriften und Einschränkungen ab, aber ich kann garantieren, dass unsere Gäste die ganze Nacht lang nur rot sehen werden.

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Besteht auch die Möglichkeit, dass das Blut in der Partynacht nicht echt sein wird?
Natürlich, denn die Sicherheit unserer Gäste steht an erster Stelle. Wir ziehen jedoch wirklich alle Möglichkeiten in Betracht, um diese Veranstaltung so abgefahren wie nur möglich zu machen.

Macht ihr euch nicht auch Sorgen darüber, dass der Geruch von so viel Blut bei den Leuten Übelkeit verursachen könnte? Da muss doch ein ziemlich starker Eisenduft in der Luft liegen.
Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir alle möglichen Vorkehrungen treffen müssen, um sicherzustellen, dass unsere Gäste eine Nacht erleben, die sie nie wieder vergessen werden. Dazu gehört zum Beispiel, sie mit Plastikbeuteln zu versorgen, damit ihre Handys trocken bleiben. Vielleicht müssen wir auch einen Frischluftbereich einrichten, wo sich die Leute etwas erholen können. Möglicherweise verteilen wir auch Filtermasken oder so.

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Falls ihr nicht genügend Blut zusammenbekommt, zapft ihr dann auch eure eigenen Adern an?
Das kommt ganz auf die spezifischen Vorschriften an.

Wurde noch kein Veranstaltungsort bekannt gegeben, weil ihr noch keinen gefunden habt?
Wir sind gerade mit mehreren Veranstaltungsorten im Gespräch—jeder hat seine Vor- und seine Nachteile. Wir geben die Örtlichkeiten bekannt, sobald wir wissen, welche am besten zu unserem Konzept passen.

Habt ihr bereits Erfahrung mit der Veranstaltung solcher Events?
Wir sind eine Gruppe verschiedener Menschen, die Erfahrung in der Organisation von Partys haben. Natürlich ist dieses Event noch mal ein ganz anderes Kaliber und kann deshalb nicht wirklich als Vergleich herhalten.

Was würdet ihr den Leuten empfehlen, beim „Blood Rave" anzuziehen?
Natürlich wünschen wir uns, dass die Leute passend zum ganzen Konzept dunkle und vielleicht schmutzige Kleidung tragen. Wenn die Sprinkler angehen, wird aber sowieso jeder in Rot getaucht sein, also sollte man wohl nicht gerade seinen feinsten Zwirn auspacken.

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Erwartet ihr auch Vampire?
Soweit ich weiß, gibt es so etwas nicht.

Ich spreche auch von diesen Leuten, die sich wie Vampire anziehen und sich ihre Eckzähne anspitzen lassen.
Das wird sich zeigen, aber sie sind auf jeden Fall willkommen.

Sehr gut. Letzte Frage: Mit wie vielen Gästen rechnet ihr und wie wollt ihr die ganze Sauerei danach wieder saubermachen?
Unser Ziel sind 1.500 Anwesende. Was das Aufräumen betrifft: Ich glaube, da wird ein Haufen Wischmops und Bleiche zum Einsatz kommen.