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Gewicht

Kochsendungen machen dich dick

Eine neue Studie zeigt, dass die, die sich die Mühe machen, ihre Lieblingsgerichte aus der letzten Kochsendung nachzukochen, mit ein paar Kilo mehr auf den Hüften „belohnt" werden.
Photo via Flickr user jpellgen

Wir liegen alle gerne mal auf der Couch rum und ziehen uns Unter Volldampf oder Schmeckt nicht, gibt's nicht rein. Aber die meisten von uns sind ein bisschen zu faul, um sich wirklich eine Schürze umzubinden, den Kochlöffel zu schwingen und die leckeren Gerichte aus den Fernsehsendungen nachzukochen. Wenn Tim Mälzer ein Nougattörtchen backt, ist das auf eine eigenartige Weise befriedigend, aber selbst Hand an zu legen, ist eine andere Geschichte. Allen, die sich aber nicht davor scheuen, sich hinter den Herd zu stellen, müssen wir leider mitteilen: Kochsendungen machen dick.

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Forscher der Cornell University—ein paar von ihnen sind übrigens die Gleichen, die euch davor gewarnt haben, eure Kinder an Knochen nagen zu lassen, könnte aus ihnen kleine Lizzie Bordens machen—haben einen Zusammenhang zwischen Menschen mit erhöhtem BMI (Body Mass Index) und denen, die Kochshows ansehen, festgestellt.

In einer Studie, die diesen Monat im Journal Appetite veröffentlicht wurde, analysierten Forscher Fragebögen von 500 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren. Als sie sich auf Leute konzentrierten, die alles selbst kochen (also keine Fertigprodukte), stellten sie einen bedeutenden Unterschied zwischen denen, die Kochsendungen ansehen, und denen, die es nicht tun, fest.

Das heißt also, wenn du einen Nudelauflauf nach dem Rezept deiner Oma machst, wiegst du sehr wahrscheinlich ein bisschen weniger, als deine Freundin, die ihr Rezept von ihrem Lieblings-TV-Koch hat. Eigentlich nicht nur ein bisschen: Die Studie ergab, dass Leute, die häufig kochen und Kochsendungen ansehen, durchschnittlich fünf Kilo schwerer sind, als die, die keine ansehen.

„Köchen oder berühmten Moderatoren dabei zuzusehen, wie sie im Fernsehen reichhaltiges Essen mit anderen Leuten genießen, legt nahe, dass es sich dabei um eine soziale Norm handelt", schrieben die Autoren der Studie. Studien in der Vergangenheit haben ebenfalls bewiesen, dass Gerichte, die von Starköchen zubereitet werden, mehr Kalorien enthalten und weniger gesund sind, als solche, die man im Supermarkt einkauft.

Ist das aber wirklich eine Überraschung? Der Grund, warum Essen in Restaurants oft sogar besser schmeckt, als bei deiner Oma, ist, dass Köche oft mehr Butter, mehr Sahne, mehr Salz und mehr Zucker verwenden, als der normale Hobbykoch. Ihnen geht es um den Geschmack, nicht darum, eine Familie zu ernähren.

Das mag manchen vielleicht offensichtlich erscheinen, aber die Aktiveren unter uns—die wahrscheinlich auch bessere Köche sind—realisieren möglicherweise nicht, dass die Kalorienzahl eines Rezepts nicht ohne Grund dabei steht.

Als in den USA die Cheesecake Factory anfangen musste, die Nährwerte der Speisen anzugeben, flippten alle aus. Warum? Weil die Leute davor zu Mittag in Scharen in die Cheesecake Factory gingen und einen Chicken Caesar Salad bestellten („Heute brauch' ich was Leichtes!") und dann bemerkten sie plötzlich, dass ihre Salatschüssel mehr als 1500 Kalorien hat. Oder der „Morning Quesadilla" als kleiner Frühstückssnack? Den hätten sie mit seinen 2.000 Kalorien wohl lieber „Kalorienbedarf des gesamten Tages" nennen sollen. Überrascht? Klar. In diesen Dingen kann man sich nicht immer auf die Intuition verlassen.

Das soll aber nicht heißen, dass Kalorien grundsätzlich der Feind sind. Wenn du aber den ganzen Bienenstich auf einmal essen und das Ganze dann mit einem Baklava-Milchshake runterspülen willst, dann tu dir keinen Zwang an. Wir sind ja nicht gerade in der Position, über Kochshows urteilen zu dürfen.