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Hangover-News, 30. Juli 2018

5 News vom Wochenende, die du nicht verpasst haben solltest

Eine 17-jährige Widerstandsikone kommt aus dem Gefängnis frei, ein Mann stirbt beim Berliner CSD und ein Rentner will, dass die Leute endlich aufhören, mit seiner Hecke Sex zu haben.
Ahed Tamimi ist gerade einmal 17 Jahre alt und trotzdem steht sie im Mittelpunkt des Nahost-Konflikts | Foto: ZUMA Press

Diese Hitze! Unsereins kriegt da überhaupt nichts auf die Reihe. Dann beginnt die Recherche für die Hangover-News und schon wächst das schlechte Gewissen: überall nur Overachiever.

In München hat Patrick "Ehrwolf" Culek seinen Titel als Deutscher Meister im Luftgitarrespielen verteidigt.

In Duisburg haben 80 Schwimmer ein 360 Tonnen schweres Schiff gezogen. Fazit hinterher: "schwerer als erwartet".

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Leichter daher kam ein Mann in Kiel. Er ist bereits vergangenes Wochenende auf dem Fahrrad 47 Stundenkilometer in einer 30er-Zone gefahren. Und wurde dabei geblitzt. Zur Abkühlung war er nackt unterwegs, weil: Warum nicht? Eigentlich müsste er ein Ordnungsgeld von 25 Euro zahlen, allerdings sei die Adresse des Mannes nicht bekannt, schrieb die Stadt Kiel am Freitag.

Foto: Bürger- und Ordnungsamt; Verpixelungen: Pressereferat

Es geht bunt weiter in den Hangover-News: Eine 17-jährige palästinensische Widerstandsikone kommt aus dem Gefängnis frei, ein Mann stirbt beim Berliner CSD, eine nackte Kunststudentin irritiert Security-Mitarbeiter und ein Rentner will, dass die Leute endlich aufhören, mit seiner Hecke zu schlafen.

17-jährige Palästinenserin kommt aus Gefängnis frei und wird gefeiert

Der italienische Künstler Jorit Agoch malt ein Porträt von Tamimi auf die Mauer, die Bethlehem vom Westjordanland trennt | ZUMA Press

Ahed Tamimi ist gerade einmal 17 Jahre alt und trotzdem steht sie im Mittelpunkt des Nahost-Konflikts: Im Dezember (da war sie sogar noch 16) hatte die Palästinenserin bei einer Razzia israelische Soldaten getreten und geschlagen und war danach zu einer achtmonatigen Haftstrafe verurteilt worden. Ihre Mutter hatte die Tat gefilmt und in sozialen Netzwerken verbreitet.

Am Wochenende ist sie jetzt etwas früher als geplant freigelassen und in ihrem Heimatdorf begeistert empfangen worden.

"Ich habe es vermisst, mit Freunden auszugehen, ich habe es vermisst, den Himmel zu sehen, ich habe vieles im Gefängnis vermisst", sagte sie.

Tamimi war schon als 12-Jährige bekannt geworden, weil ein Foto von ihr, auf dem sie ihre geballte Faust gegen Israelis reckte, die Runde machte. Später wollte der israelische Vize-Premier untersuchen lassen, ob die Frau mit den hellen Locken überhaupt wirklich aus Palästina stamme oder ob sie nicht doch eine Schauspielerin sei. Während sie in Palästina als Symbol des Widerstands mit großer Zukunft gefeiert wird, sehen viele Israelis in ihr eine Hetzerin, die seit Jahren von ihren Eltern instrumentalisiert wird, schreibt die Süddeutsche Zeitung in einem Porträt.

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Ein 33-Jähriger stirbt beim Berliner CSD

Foto: imago | ZUMA Press

Hunderttausende haben am Wochenende in mehreren deutschen Städten den Christopher Street Day gefeiert, allein in der Hauptstadt kamen zur 40. Auflage des Umzugs Hunderttausende, die dann aber wegen eines heraufziehenden Unwetters vorzeitig nach Hause geschickt wurden. Am Rande des Umzugs ist in der Straße des 17. Juni ein 33 Jahre alter Mann gestorben. Die Polizei geht nicht von einer Straftat aus, sagte aber, dass man erst nach einer Obduktion endgültig die Todesursache wissen könne.

Security will Akt-Performance an der UdK Berlin wegschieben

Der denkbar schlechteste Spruch aller Kulturhasser ist an diesem Wochenende in Berlin neu belebt worden: "Ist das Kunst oder kann das weg?" An der Universität der Künste Berlin hat sich am Samstag die Künstlerin Finja Sander als Performance nackt auf ein Rollbrett gelegt und nicht bewegt. Security-Mitarbeiter fanden das so mittel und beschwerten sich bei ihr: Sie versperre die Fluchtwege, außerdem seien doch Kinder anwesend, bemängelten sie. Die Security sei immer aggressiver geworden, berichtet der Tagesspiegel. Sogar Lehrer und eine Professorin wurden herangezogen, erst als die Chefin der Security ihr OK gab, seien die Wachleute abgezogen. Sander sagte hinterher, es sei nicht ihre Aufgabe als Performance-Künstlerin zu intervenieren, "um das Werk nicht zu lenken".

17-Jähriger bricht in Haus ein, weil er WiFi sucht

Man könnte meinen, dass sowas ausgerechnet im Silicon Valley nicht vorkommt: In Palo Alto ist schon am vergangenen Sonntag ein 17-Jähriger festgenommen worden, weil er in das Haus eines älteren Pärchens eingebrochen war. Seine Story machte erst in den vergangenen Tagen in US-Medien die Runde, zum Beispiel in der Washington Post. Als die Bewohner des Hauses von dem Einbrecher aufwachten, hat er ihnen den angeblichen Grund seines Überfalls zugeraunt: "Was ist bitte das Wifi-Passwort?" Der Hausbesitzer, laut Polizeimitteilung ein Mann in den 60ern, hat die Nummer dann allerdings doch nicht mitgespielt, sondern die Polizei gerufen und den Jungen festnehmen lassen. Es stellte sich heraus, dass er tatsächlich schon zum zweiten Mal in derselben Nacht auf der Suche nach einem kostenlosen WLAN war. Als er bei seinem ersten Versuch vor einem anderen Haus nicht erfolgreich war, hatte er das Fahrrad von dessen Bewohnern gestohlen und war zu dem Haus des älteren Paares gefahren.

Mann will, dass Leute endlich aufhören, mit seiner sexy Hecke zu schlafen

Wir lernen heute eine neue Vokabel, nämlich "Topiarist" – "Formschnittgärtner". Keith Tyssen aus dem englischen Sheffield ist einer dieser Menschen, die besonders schick Hecken schneiden können. Der 84-Jährige hat vor seiner Haustür seit 40 Jahren einen Busch stehen, den er zunächst wie einen griechischen Gott und inzwischen wie eine liegende Frau mit großen Brüsten und gespreizten Beinen zurechtgeschnitten hat.

Das ruft allerlei Besucher auf den Plan, die (eh klar) gerne Sex mit einer Hecke simulieren wollen, die Brüste und Beine der Dame sind deshalb etwas mitgenommen. Es dauere jedes Mal Monate, bis die Hecke nachgewachsen ist, beschwert sich Tyssen nun öffentlich. Außerdem würden die Leute auch nachts immer ziemlich laute Geräusche machen, die er sogar mitbekomme, obwohl er schwerhörig sei

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