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Bulgarien

Die 12 Gebote der bulgarischen Hooligans

Seit Jahren bekämpfen sich bulgarische Ultra- und Hooligangruppen mit immer gefährlicheren Waffen. Die größten Gruppierungen des Landes haben sich nun auf einen Kodex geeinigt.
Foto: Imago

Die bulgarische Ultra- und Hooliganszene hat ein großes Gewaltproblem—ein größeres als gewollt. Am Freitag trafen sich deswegen Hools und Ultras aller wichtigen Gruppierungen in Plowdiw, um gemeinsam einen speziellen Ultras-Ehrenkodex zu unterzeichnen. Grund für den Schritt waren immer blutigere Kämpfe und schwere Verletzungen, die meist durch Waffen zugefügt wurden. Die größten Gruppen und vor allem viele ältere Fans sehen einen solchen „Ehrenkodex" als unausweichlich, da für viele Jugendgruppen Angriffe mit immer gefährlicheren Waffen normal sind.

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Die meisten Regeln sind inspiriert aus Russland und Polen und wurden unter anderem von den Hauptgruppen von ZSKA Sofia, Lewski Sofia, Lokomotive Sofia, Slawia Sofia, Lokomotiv Plovdiv, Botew Plowdiw, Beroe Stara Sagora, Spartak Warna, Tscherno More Warna, Neftochimic Burgas und weiteren Gruppen akzeptiert.

Die bulgarischen Ultras und Hooligans akzeptierten folgende Regeln:

1. Ein Gesamtverbot für jede Art von Waffen im Kampf mit anderen Fans.

2. Angriffe von „vielen gegen einen oder wenige" sind verboten. Es sollen sich bei Kämpfen immer gleich große Gruppen gegenüberstehen.

3. Wenn ein Kämpfer ausgeknockt wurde, ist der Kampf beendet.

4. Frauen, Kinder und gewöhnliche oder unbeteiligte Fans dürfen nicht angegriffen werden.

5. Andere Ultras und Hooligans dürfen nicht am Arbeitsplatz oder bei sich zu Hause im Beisein der Familie angegriffen werden.

6. Bulgarische Hooligans dürfen nicht an nationalen Feiertagen, Spieltagen der Nationalmannschaft oder ähnlichen Veranstaltungen miteinander kämpfen.

7. Wenn es sich nicht um Fanmaterial des Vereins oder der jeweiligen Gruppierung handelt, dürfen keine persönlichen Gegenstände des Rivalen geklaut werden.

8. Wenn die Gegner im Kampf gegen die Regeln des Kodex nicht verstoßen, darf es keine Anzeigen bei der Polizei geben.

9. Wenn eine Regel verletzt wird, sind die führenden Personen der eigenen Fangruppe oder -szene für eine Bestrafung verantwortlich.

10. Die weitere Vermehrung und Abbildung von Waffensymbolen auf Kleidung, Fahnen, Aufklebern und Graffiti soll gestoppt werden.

11. Auf Kleidung, Fahnen, Aufklebern und Graffiti soll der „saubere" Kampf ohne Waffen beworben werden.

12. Die Graffiti von anderen Gruppen in der Umgebung von deren Stadion dürfen nicht zerstört werden.