Die Nomadinnen von Neuseelands größtem Wanderzirkus
Photos by Kina Sai

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Die Nomadinnen von Neuseelands größtem Wanderzirkus

Die Künstlerinnen der „Gypsy Extravaganza" verbringen den Großteil des Jahres auf der Straße und haben dabei die Zeit ihres Lebens. Wir haben sie mit einer Kamera besucht.

Sie sind mit ihren Lastwägen und Wohnmobilen acht Monate im Jahr auf den Straßen Neuseelands unterwegs, schlagen ihre Zelte am Straßenrand auf und machen sich kurze Zeit später wieder auf den Weg in die nächste Stadt. Was sich nach einem ganz normalen Wanderzirkus anhört, ist eine Gruppe von überwiegend weiblichen Künstlerinnen, die sich selbst die Gypsy Extravaganza nennen und gemeinsam mit ihren Kindern durch Neuseeland ziehen.

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Neben Karussells, Hot Dogs und sonstigem Klimbim, wie man ihn auch auf jedem anderen Jahrmarkt findet, gibt es unter den Frauen auch zahlreiche Musikerinnen, Performance-Künstlerinnen, Seherinnen und Tätowiererinnen, die ihre Waren und Dienstleistungen in und vor ihren aufwendig geschmückten Wägen anbieten, bevor sie ihre Zelte schließlich wieder abbrechen und in die nächste Stadt ziehen.

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Broadly hat die Gruppe einen Tag, bevor sie sich wieder auf den Weg gemacht hat, in der Küstenstadt Raglan, etwa 100 Kilometer vor Auckland, besucht.

Der Wanderzirkus wurde von Melanie „Mels" Berg (s.o.) und ihrem Mann gegründet.

Hipsy (s.o.) reist mit ihrer Tochter und ihrer Enkelin herum, die gerade mal sechs Jahre jünger ist als ihre jüngste Tochter. Die Wochen zwischen den Veranstaltungen sind immer sehr hektisch und bestehen überwiegend aus langen Fahrten und dem Aufstocken ihrer Bestände, sagt sie. Die viermonatige Saisonpause nutzen sie dann, um Familie und Freunde zu besuchen.

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Serena „C" (s.o.) ist mit ihren vier Töchtern unterwegs. Sie hat ihren Lastwagen als Schlafzimmer für ihre älteste Tochter Harlequin ausgebaut. Sie ist verheiratet, aber ihr Mann hat seinen „Traumjob" zu Hause. Er hat ihr gesagt, dass sie allein fahren soll. Also hat sie einen jungen Mann gefunden, der den Lastwagen für sie fährt und weg war sie.

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Ange (s.o.) ist eine Feuerkünstlerin. Ihre Eltern sind auch herumgereist: „Es liegt mir im Blut."

Kathleena (s.o.) legt Tarotkarten. Sie hatte mal einen Partner. Sie haben sich dem Wanderzirkus damals gemeinsam angeschlossen. Er ist allerdings nach einigen Jahren wieder gegangen, sie ist geblieben. Sie zeigt mir einige Gegenstände, die sie von einem Bekannten hat, der gerne tauchen geht. Er hat unter anderem auch einen Salz- und Pfefferstreuer (s.u.) von der Wahine geborgen, einem der schlimmsten Schiffsunglücke in der Geschichte Neuseelands.

„Tipsy" (s.o.) verkauft Öle und Heilkräuter und legt im Inneren ihres Wohnwagens Karten. Sie hat einen kleinen Hund namens Rune.

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Kat (s.o.) erzählt mir, dass sie „ziemlich blau" ist, aber sie ist die wohl eleganteste, leicht angetrunkene Person, die ich seit Langem getroffen habe. Sie betreibt ein pedalbetriebenes Karussell und entsprechend muskulös sind auch ihre Beine. Sie hat sich dem Wanderzirkus wegen ihrer Freundin (und Zirkusgründerin) Mels Berg angeschlossen. Mel und ihr Mann haben sie eingeladen, sich ihnen anzuschließen und genau das hat sie dann auch getan.