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Fotos

Sexarbeiterinnen zeigen uns die merkwürdigsten Geschenke ihrer Klienten

Champagner, Schokolade und ein Sonnenschild … bitte was?
Alle Fotos: Objects of Desire

Sexarbeiterinnen haben es oft mit seltsamen Dingen zu tun. Das betrifft allerdings nicht nur die Vorlieben ihrer Klienten, sondern oft auch deren Vorstellungen von einem großartigen Geschenk, was mitunter bizarre Formen annehmen kann.

Objects of Desire ist eine Fotoserie, die aus der Zusammenarbeit von Sexarbeiterinnen und Künstlern entstanden ist. Sie betrachtet die Geschichten und Erfahrungen von Sexarbeiterinnen anhand der seltsamen und wundervollsten Gegenstände, die sie je von ihren Klienten bekommen haben. Wir haben einige von ihnen gebeten, uns die Geschichte hinter ihren rätselhaftesten Geschenken zu erzählen.

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Alle Fotos: Objects of Desire

Das Sonnenschild von Mizuno

Dieser Klient hat beschlossen, dass er mich nicht Lily nennen kann, weil der Name zu sehr nach einem Escort klingt. Er meinte, wenn er in der Öffentlichkeit „Hey, Lily!" rufen würde, könnte er genauso gut auch einfach „Hey, Hure!" rufen.

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Am Anfang wollte er mich Gretzky nennen, nach dem rekordbrechenden Hockey-Spieler, weil er mit mir seinen persönlichen Abspritzrekord gebrochen hat. Dann beschloss er aber, dass ihm nicht gefiel, dass Gretzkys die Regierung Bush unterstützt hatte. Schlussendlich entschied er sich dann dafür, mich Mizuno zu nennen, wie die Japanische Golfmarke, wegen ihres Slogans: „Nothing feels like a Mizuno." Also schenkte er mir ein Sonnenschild von Mizuno und fing an, mich so zu nennen. —Lily

Verschiedene Konserven und Marmeladen von Marks & Spencer, Fortnum & Mason und Tesco

Diesem Klienten scheint es zu gefallen, mir Essen zu schenken und das Gefühl zu haben, dass er sich um mich kümmert. Allerdings ist mir auch schon aufgefallen, dass er ziemlich auf Körperflüssigkeiten steht und oft sagt, wie nett es ist, dass wir uns „schmecken." Ich frage mich manchmal, ob die Gläser voller klebriger Marmelade so eine Art symbolische Substanz darstellen sollen—eine Art Stellvertreter für Körperflüssigkeiten, die ich in meinem Schrank aufbewahre und verdaue, wodurch er die Grenzen unserer Beziehung überschreitet und sich seinen Weg in mein Zuhause und in meinen Körper bahnt. —Rori

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Das Neue Testament

Diese Bibel habe ich von einem meiner Stammkunden bekommen, der sich selbst „Der Bakteriophob" nennt. Sie war in eine dieser dünnen Plastiktüten eingewickelt, die er sonst immer benutzt, um die Fernbedienung im Hotelzimmer anzufassen oder einen Knopf vom Boden aufzuheben, der von seiner Jacke abgefallen ist.

Ich habe Bakteriophob in einer Hotelbar kennengelernt. Vorab hat er mir bereits gesagt, dass ich mich sexy anziehen sollte und in der Bar so tun sollte, als würden wir uns nicht kennen. Ich sollte auf ihn zukommen und versuchen, ihn zu verführen.

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Ich bin ziemlich erschrocken, als er in einer Priesterrobe aufkreuzte und ein Exemplar des Neuen Testaments dabei hatte. Ich habe seinen Schenkel gestreichelt und habe versucht ihn davon zu überzeugen, mich mit auf sein Zimmer zu nehmen.

Zwei Tage später brach eine Firma, in die er investiert hatte, zusammen. Er hat eine halbe Millionen Euro verloren und befürchtete, dass er für die Sache mit dem Priesterkostüm bestraft werden sollte. Er fühlte sich gezwungen, mir die Bibel zu geben, um die Sache richtig zu stellen. Als er sie mir überreichte, schaute er nach oben an die Decke und meinte: „Es tut mir leid! Bitte zerstör mich nicht!" —Lily

Die Blue Balls Fucking Machine

Mein Klient bestand darauf, mir das Geld zu geben, um mir eine Blue Balls Fucking Machine zu kaufen. Ich habe sie einmal ausprobiert. Es war irgendwie heiß, von einer Maschine gefickt zu werden, die aussah, als würde sie in eine Fabrik aus dem 19. Jahrhundert gehören. Ich hatte allerdings zu viel Angst davor, dass die Schubstange herausrutschen und mir auf den Damm schlagen könnte, um es wirklich zu genießen. Mein Freund hat den Fleshlight-Aufsatz ausprobiert, musste am Ende aber so lachen, dass er keinen Ständer mehr hatte.

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Seither hat sie sich in unseren Haushalt integriert und gehört mit zur Einrichtung. Die phallischen Aufsätze bewahren wir diskret in einer Waschmittelschachtel auf. Im Grunde steht sie nur in der Ecke rum, wie so eine Art seltsame Skulptur. —Sara

Die Salz- und Pfefferstreuer

Mein Lieblingsklient hat mir diese Salz- und Pfeffersteuer in Form von kleinen Schweinen geschenkt. Ich glaube, er hat sie in Kalifornien gekauft. Ich habe sie zwar noch nie benutzt, aber sie stehen immer auf der Fensterbank in meiner Küche. Wenn ich beim Abspülen stehe und sie anschaue, muss ich immer lächeln. —Rori

Der Kohlenmonoxiddetektor

Den habe ich von meinem Lieblingsklienten. Mir wurde erst vor Kurzem klar, wie viele seiner Geschenke dazu gedacht sind, mich zu beschützen. Als ich damals zu ihm kam, hat er als erstes mein Bauchnabelpiercing mit Desinfektionsmittel gereinigt. Dann hat er mich gefragt, was für einen Herd ich in meinem neuen Haus hatte. Er hat mir den Kohlenmonoxiddetektor gegeben und erzählte mir die Geschichte von ein paar Kindern, die in Griechenland im Schlaf gestorben waren. Dann gab er mir einen USB-Stick, weil er Angst hatte, dass ich aus Versehen meine ganzen Unterlagen aus dem Studium löschen könnte, was ziemlich nützlich ist. Ich dachte nur: „Wow, dieser Typ macht sich echt Gedanken um mich." —Laura

Der Reiseführer durch Kapstadt

Es war eigentlich geplant, dass ich mit einem Klienten nach Südafrika fliegen sollte, doch er musste in letzter Minute absagen, also hat er sein Ticket umbuchen lassen, damit ich stattdessen mit einer Freundin fliegen konnte. Ich rief sie an und meinte: „Willst du morgen mit nach Kapstadt fliegen?" Wir hatten den womöglich seltsamsten Urlaub aller Zeiten: Wir haben in all den Romantikhotels übernachtet, die er für uns gebucht hat, fuhren in einem luxuriösen Mercedes rum und hörten die ganze Zeit Prince." —Janis

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Die Klamotten seiner Ex-Freundin

Einmal brachte ein Klient vier große Reistaschen voller Geschenke mit zu unserem Treffen. Darin waren Geschenkboxen voller Tees und Körperpflegeprodukte, eine Fleecejacke, ein Umhang und einige Klamotten seiner Ex-Freundin. Er wollte nicht, dass ich sie für ihn trage, er wollte sie mir nur mitbringen und meinte: „Ich habe dir eine Reiterhose und ein Reiterhemd mitgebracht, weil man das immer brauchen kann." Ich dachte nur: „In was für einem Szenario?"

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Als er dann allerdings erfahren hat, dass ich ständig Rückenschmerzen habe, hat er mir eine elektrische Heizdecke gekauft—dafür bin ich ihm noch immer dankbar!" —Eve

Die Punch-Cartoons

Als ich umgezogen bin, kreuzte ein Klient mit einem schrecklichen Kunstdruck auf, der aussah wie eine dieser alten Karikaturen aus dem Punch-Magazin. Auf dem Bild sieht man diesen viktorianischen Kerl, der lüstern um die Ecke glotzt und zwei Frauen in Unterröcken hinterherschaut. Außerdem ist es einfach schrecklich gezeichnet. Ich habe es nach wie vor noch nicht ausgepackt und es auch nie aufgehängt, weil ich es einfach zu abstoßend finde, um überhaupt darüber nachzudenken. Er hat es aber auch nie wieder erwähnt. Es klebt sogar noch der Aufkleber von dem Geschäft drauf, aus dem er das Bild hat. —Audrey