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Drogen

Dawn Doans verwandelt Joints in echte Kunstwerke

Wir haben die einzige weibliche Drehkünstlerin der National Joint League auf einen Blunt getroffen.
Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Dawn Doan

Dawn Doan hat ein Problem. Obwohl ihr Wall-E-Blunt stattliche 24 Gramm Gras enthält und komplett rauchbar ist, findet die Marihuana-Enthusiastin niemanden, der den putzigen Pixar-Roboter mit ihr rauchen möchte. "Ich nehme Wall-E immer wieder mit zu Festivals und die Leute weigern sich, ihn zu rauchen!", sagt Doan. Beeindruckt sind sie trotzdem: "Mir wird immer gesagt, dass das richtige Kunst sei. Trotzdem kann ich ihn nicht alleine rauchen. Das ist fast eine Unze Gras!"

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Mit ihren Drehfertigkeiten tritt Doan auch bei Wettbewerben an. Als einzige Frau in der National Joint League hat sie die Messlatte für kreative Stoner mit ihren komplexen Joint-Kunstwerken weit nach oben verschoben. Inspiriert wurde sie, wie so viele andere Marihuana-Künstler, von der Drehlegende Tony Greenhand.

"Ich habe gesehen, dass Tony Greenhand einen Spider Man gebaut hat. Das hat mich einfach umgehauen", sagt Doan. "Ich konnte nicht fassen, dass so etwas existiert. Von da an wusste ich, dass man alles bauen kann. Warum sollte ich weiter bei den Standard-Formen bleiben?"


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Nach vielen Versuchen und Rückschlägen reichte Doan ihr persönliches Meisterwerk ein: den ersten komplett quadratischen Papierjoint. "Daraufhin hat sich die National Joint League bei mir gemeldet und alles ist einfach durch die Decke gegangen", erinnert sich die US-Amerikanerin.

Die National Joint League ist so etwas wie die amerikanische Kiffer-Bundesliga, nur viel cooler natürlich. Stell dir Tüten vor, die mit der technischen Expertise eines Mossad-Agenten und der Eleganz eines Dapper Dan gerollt sind – wenn Dapper Dan ein Kiffer gewesen wäre. Aber genau wie bei der Bilderberg-Konferenz kannst du dich nicht einfach bewerben. Nur die besten Tütendreher werden eingeladen. "Sie sind wie eine Familie", sagt Doan bescheiden. "Die Jungs haben mich extrem unterstützt."

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Wall-E

Genau wie das Stonerdasein – das durchaus eine gewisse Hingabe zum Subjekt erfordert – ist auch das Wettkampfdrehen eine komplexe und zeitraubende Disziplin. Im Grunde wird zwischen zwei Bauarten unterschieden: freihändig, wobei du mit Blättchen Formen aus dem Nichts erschaffst, und den figurativen Ansatz, bei dem man einen Joint um Pappmaschee-Formen herumbaut. Doan hat als Freihanddreherin angefangen, ist aber vor Kurzem zu den Figurenarbeiten übergegangen.

"Die Leute sind immer beeindruckt, wenn ich sage, wie lange ich an so einem Teil sitze", sagt Doan. Für das Schlagzeug hat sie laut eigener Aussage 25 Stunden gebraucht, für Wall-E sogar 30. Seit Kurzem macht Doan auch Auftragsarbeiten, für die sie zwischen 30 und 50 US-Dollar die Stunde Drehzeit nimmt.

A drum kit. Photo courtesy of Dawn Doan

Der 20. April, aka 4/20, ist wenig überraschend ihr umsatzstärkster Tag. Während des Interviews arbeitet Doan an einer rauchbaren Ananas mit Cannabis-Blättern obendrauf. Die geht – ungefüllt – an einen Kunden in New York, der dort selbst die Endmontage übernehmen wird. Wenn ihre Werke allerdings zu Kunden in Kalifornien gehen, wo Doan wohnt und Gras legal ist, füllt sie diese mit ihren Lieblingssorten Gelato oder Sunset Sherbet.

Weil das Geschäft so gut läuft, erweitert die im kalifornischen Monterey lebende Doan ihr Angebot auf Drehutensilien. Und die amerikanische Cannabisindustrie boomt wirklich. Allein in Doans Bundesstaat soll sie bis Ende 2018 auf 3,7 Milliarden US-Dollar wachsen. In Deutschland sind solche Zahlen bei der aktuellen Rechtslage natürlich unvorstellbar. Laut dem Deutschen Hanfverband würden allerdings bei einer Cannabislegalisierung selbst nach vorsichtigen Schätzungen mindestens 1,4 Milliarden Euro in die Staatskassen fließen.

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Von ihren unternehmerischen Aspirationen mal abgesehen, hat sich Doans hohe kreative Ziele gesteckt. Als riesiger Lady-Gaga-Fan will Doan eine komplette Band drehen und an die Sängerin schicken. "Ich will wirklich eine Trompete, zumindest in ihre Finger bekommen", erzählt sie mir. "Idealerweise auch noch ein paar verschiedene Instrumente."

Und was geschieht mit Wall-E? Doan hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sie demnächst ein paar Abnehmer für ihren Pixar-Liebling findet. "Beim nächsten Festival gibt es hoffentlich ein paar Leute, die den Mut haben, ihn mit mir zu rauchen."

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Spiel, Satz, Sieg

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