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The Outta My Way, I’m Walking Here Issue

Die Selbstmordrate von Kindern in Bangladesch steigt besorgniserregend

Immer mehr Kinder in Bangladesch bringen sich selbst um. Die Gründe kennt niemand genau.

Der 1. Dezember 2014 begann nicht gut für Sharmin Aktar, eine Siebtklässlerin an der Gazirchar High School im Distrikt Barisal in Bangladesch. In den frühen Morgenstunden schrie ihre Mutter sie an, weil sie nicht an den Abschlussprüfungen der Schule teilnehmen wollte. Sharmin verriegelte daraufhin die Tür zu ihrem Zimmer und erhängte sich am Deckenventilator.

Laut dem Bangladesh Shishu Adhikar Forum, einer in Dhaka beheimatete NGO, die sich für die Rechte von Kindern stark macht, wurden 2014 mindestens 116 Selbstmorde von Kindern registriert. Der Direktor der Organisation, Abdus Shahid Mahmood sagte, dass Berichten zufolge in den Jahren 2012 und 2013 jeweils 49, bzw. 76 Selbstmorde von Kindern begangen worden sind. „Die Selbstmordrate steigt jedes Jahr weiter," sagte er. Shamim F. Karim, eine Professorin an der psychologischen Fakultät der Universität von Dhaka, sagte, dass die Frustration unter den Kindern in Bangladesch zunimmt. „Unter den ländlichen Klassen sind Depressionen bei Kindern auf Armut, Arbeitslosigkeit oder die Kinderhochzeiten von Mädchen zurückzuführen," sagte sie. Für Kinder, die aus Familien der Mittelschicht oder höheren Einkommensgruppen kommen, sind die Gründe andere. „In urbanen Gebieten gibt es einen Entwicklung in Richtung Kleinfamilie," sagte sie. „In einer Kernfamilie interagieren weniger Personen, was die Kinder selbstbezogener und fordernder macht. Wenn ihre Forderungen von den Eltern nicht erfüllt werden, verfallen manche in eine Depression."

Das war auch bei Shela Khatun der tragische Fall, einem 15-jährigen Mädchen aus dem Distrikt Chuadanga, die von ihrem Vater für das muslimische Fest des Fastenbrechens ein bestimmtes Kleid forderte. Als ihr Vater ihr ein anderes Kleid kaufte, brachte sich Khatun auf dieselbe Weise um wie Sharmin Aktar.