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Noisey Blog

Das Primavera Sound Tagebuch: Tag 1

Außenkorrespondentin Lisa ist abwechselnd hungrig und in Kevin Parker verliebt. So ein Festival kann ganz schön anstrengend sein.

Alle Fotos von der Autorin

Unsere Außenkorrespondentin Lisa Schneider ist für uns nach Barcelona geflogen, um euch mitzuteilen, was ihr alles am Primavera Sound Festival verpasst. Ihr erster Tag ist voll mit Liebe, Hunger und wässrigem Bier. Wir widmen uns nun weiter unserem Neid.

10.11 Ich steh auf, ganz ohne Kopfweh. Ich hab’s am Mittwoch bei der Opening Night, die ja for free für alle war, nicht gar so krachen lassen. Weiß mittlerweile: An einem Fünftagesmarathon an Konzerten soll wohl gehaushaltet werden. Mit den Kräften, aber vor allem mit dem Bier.

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14.00 Nach semi-gutem Brunch, dem ersten Versöhnungsbier und einer langen, stickigen U-Bahnfahrt zum Forum geht’s heute also wirklich los. Himmel öffne deine Pforten.

15.00 Meine Mama hat auch noch gesagt: Viel Wasser trinken! Halte mich an die spanische Mineralwasservariante: Estrella.

16.25 Erste von mir freudig erwartete Band, Car Seat Headrest spielt. Bühne direkt am Meer. Fühle mich wie eine leicht betrunkene Meerjungfrau. Also alles super.

16.30 Car Seat Headrest sind leider ziemlich scheiße. Heute jedefalls. Ich ziehe weiter, Daughter sollen ja auch ziemlich gut live sein.

20.00 Mein Vorsatz, viel Wasser zu trinken, weil auch die Sonne gnadenlos runterbrennt, geht mir voll auf. In diesem Heineken, das dann auch nur als 0,4 ausgeschenkt wird, ist mindestens so viel Wasser enthalten wie in einem Sommerspritzer.

20.10 Erstes kitschiges Highlight. Die Sonne geht unter, die lieblich-wunderschöne Sängerin und super Gitarristin von Daughter, getaucht ganz in rosa Licht, weiß gar nicht, wie ihr geschieht, vor so einer Menschenmasse zu stehen. Umarmen möchte man sie am liebsten. Oder seinen Nachbarn oder alle diese schönen Menschen hier. He, bin ich betrunken.

21.00 Das Primavera ist ja mittlerweile mehr ein Get-Together der Wiener (und auch aller anderen europäischen Hauptstädte, I guess, aber da kenn ich halt nicht so viele Menschen) Musikszene geworden. An jeder Ecke denkst du, du stehst eigentlich eh am (alten) Pratersauna-Pool. Das ist voll super, es gibt also immer jemanden, der dich versteht. Egal wievieltes Bier.

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22.00 Air sind GROSSARTIG.

22.14 Gut, das Wasser mit Heineken, das ich da über den Tag verteilt trinke, zeigt Wirkung.

22.30 Ich will Fleisch.

22.45 Die Schlangen im Foodcorner sind länger als die beim Eis-Greissler in Wien im Sommer. Bestechen läuft auch nicht. Hab’s probiert. Es gilt das Aug-um-Aug-Prinzip.

23.00 Eine kurze Schlange gibt’s. Es ist die vorm vegetarischen Pita-Stand. Während sich alle anderen mit fetttriefenden Kebaps, Hot Dogs und sonstigem—zu Recht!—vollstopfen, esse ich Hipster einen Tofu-Shitake-whatever-Pita. Fühle mich sehr gesund. Das schlechte Gewissen wegen zu viel Bier, wurde in der Sekunde in Luft aufgelöst. Auch, wenn ich bis jetzt nicht weiß, was "Shitake" eigentlich sein soll.

23.40 Ich hab’s schon vorher gewusst, aber jetzt ist es sicher: Kevin Parker und ich haben einmal sehr viele, schöne, hoch talentierte, musikalische Kinder. Tame Impala spielen das beste Set der Welt.

  • Der Veggie-Burger tut seinen Dienst irgendwie nicht. Ich will a) noch mehr Bier, b) irgendwie doch schon Richtung Bett und c) hm, ja was will ich eigentlich?

1.30 LCD Soundsystem machen sich auf zur letzten richtig großen Headline-Show des Abends. Ist auch sehr super, das war zu erwarten.

3.00 Habe es ins Bett geschafft. Muss ausruhen. Thom kommt morgen.

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