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Weihnachten

Wir haben den Weihnachtsmann gefragt, welche Promis dieses Jahr unartig waren

Wie uns der Weihnachtsmanns verraten hat, ist Kohle momentan zu teuer, um sie an unartige Kinder zu verteilen—aber Donald Trump würde auf jeden Fall einen ganzen Sack voll bekommen.
Alle Fotos: Christopher Bethell

Weihnachten—die besinnlichste Zeit des Jahres. Wenn sich Familien am Esstisch versammeln, um gemeinsam die Weihnachtsfeiertage zu verbringen und sich über die Ereignisse des vergangenen Jahres zu streiten. Mit Alkohol!

Blabbert dein rassistischer Onkel rechtspopulistische Facebook-Posts nach? Oder kommt deine kleine Schwester vielleicht gerade von ihrem Auslandssemester zurück und ist der Meinung, dass Hillary als US-Präsidentin genauso schlimm gewesen wäre wie Trump? Statt mich an der lautstarken Auseinandersetzung meiner konservativen Familienmitglieder zu beteiligen und mich mit ihnen über kontroverse kulturelle und politische Figuren zu streiten, habe ich beschlossen, diese Diskussion ein für allemal beizulegen und jemanden zu fragen, der mit Sicherheit sagen kann, wer in diesem Jahr artig war und wer nicht: den Weihnachtsmann.

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Ich habe mich in der vornehmen Lobby des Londoner Rosewood Hotels mit dem Weihnachtsmann getroffen, der für eine Agentur namens Hire Santa arbeitet. Ich habe unseren Termin kurz vorher bestätigt, indem ich ihm gesagt habe, dass ich mich auf unser Treffen freue. Er schrieb zurück: „Ich mich auch! #hohoho." Diese kurze Nachricht reichte, um jemandem wie mir, der gerade den Schritt von einem unartigen Kind zu einem schrecklichen Erwachsenen gemacht hat, ordentlich Angst einzujagen.

Als ich diesen Artikel mit meinem Chefredakteur abgestimmt habe, schrieb er mir: „Stell aber bitte sicher, dass es ein offizieller Weihnachtsmann ist!" Ich muss zugeben, dass ich anfangs keine Ahnung hatte, inwiefern sich Weihnachtsmänner hinsichtlich ihrer Legitimation voneinander unterscheiden, aber als er dann durch die Eingangshalle des Hotels auf mich zukam—mit seinem roten Samtanzug und seinem Bart, der Farbe von frisch gefallenem Schnee hatte—, da wusste ich es. Auf einer weihnachtlichen Skala von Null bis zehn—wobei Null ein keuchender Kaufhausdarsteller mit einem angeklebten Bart und einer Alkoholfahne und Zehn die wortgetreue Verkörperung des Geistes von Weihnachten ist—, dann musste er wohl der echte und einzig wahre Weihnachtsmann sein.

Als wir in einer ruhigen Ecke des Rosewood Platz genommen hatten, war selbst mein grinchartiges Herz von Weinnachtsliedern und guten Wünschen für die Menschheit erfüllt. Natürlich musste ich die Stimmung sofort zerstören, indem ich dem Weihnachtsmann ein Bild von Donald Trump gezeigt habe.

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Alle Fotos: Christopher Bethell

Donald Trump

Broadly: Ich weiß, dass du eigentlich nur Kindern Geschenke bringst, aber ich wollte dich fragen, welche Erwachsenen deiner Meinung nach in diesem Jahr Geschenke und welche einen Sack voll Kohlen verdient hätten. Fangen wir doch mal mit Donald Trump an.
Der Weihnachtsmann: Kinder sind oft unartig, weil sie Aufmerksamkeit haben wollen. Da ist es manchmal ziemlich schwierig zu sagen, wer wirklich unartig war. Trump hingegen, war ganz eindeutig unartig. Jetzt, wo er Präsident ist, benimmt er sich vorsätzlich widersprüchlich, weil er gewissermaßen gezeigt hat, dass er Recht hat. Er scheint mir absichtlich unartig zu sein.

Wie viele Säcke voll Kohle würdest du ihm geben? Verteilst du überhaupt noch Säcke voll Kohle?
Na ja, ich verteile eigentlich keine Säcke voll Kohle mehr. Um ehrlich zu sein, ist es heutzutage sehr viel billiger, jemandem ein Geschenk zu kaufen als einen Sack voll Kohle. Das liegt daran, dass das Benzin so teuer ist.

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Glaubst du, dass er es jemals wieder auf die Liste mit den artigen Kindern schaffen wird?
Ich bin mir sicher, dass er es schaffen kann. Doch das werden wir sehen. Es ist durchaus möglich, dass er während seiner Amtszeit Gutes tun wird. Das ist wie bei allen anderen auch: Politiker versuchen ihre Versprechen zu brechen oder haben von vornherein nicht die Absicht, sie zu halten. Bei Erwachsenen ist die Einschätzung wirklich schwierig, weil sie nur ihren eigenen Regeln zu folgen scheinen—ganz besonders in der Politik. Viele von ihnen sind Berufspolitiker und werden dir immer sagen, was du hören willst. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Politiker, die wirklich hart für die Menschen und für ihren Wahlkreis arbeiten.

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Das Urteil des Weihnachtsmanns: unartig

Justin Bieber

Der Weihnachtsmann: Er steht nicht auf der Liste der unartigen Kinder, sondern auf der der Idioten—und zwar ganz oben.

Ich wusste gar nicht, dass der Weihnachtsmann so viele zusätzliche Listen führt.
Doch, das tue ich. Es ist nicht alles schwarz oder weiß. Es gibt auch unzählige Grauabstufungen.

Das Urteil des Weihnachtsmanns: nicht unartig, nicht brav, sondern ein Idiot

Hillary Clinton

Der Weihnachtsmann: Das Problem bei Hillary Clinton ist, dass sie Sachen getan hat, von denen sie wusste, dass sie sie eigentlich nicht tun sollte und dann hat sie versucht, das Ganze zu vertuschen. Ich fühle mit den Amerikanern. Sie konnten ja überhaupt keine gute Wahl treffen. Dass diese beiden in die engere Wahl kamen, fanden alle komplett befremdlich. Jeder hat sich gefragt: „Wie konnte das passieren?"

Was hat sie deiner Meinung nach falsch gemacht und zu vertuschen versucht?
Das mit den E-Mails und so. Die Leute mögen keinen korrupten Politiker und selbst wenn diese E-Mails nichts bedeutet haben, kannte sie die Regeln, hat sie gebrochen und dann anschließend auch noch versucht, es zu vertuschen. Das ist nicht ehrlich. Was sich die Leute wünschen, sind ehrliche Politiker—in jedem Land.

Unehrlichkeit bringt einen also auf die Liste mit den unartigen Kindern?
Auf jeden Fall. Sie ist eine Berufspolitikerin: Sie scheint zuerst an sich selbst zu denken und hielt sich auch für die beste Wahl für Amerika und wer weiß, vielleicht wäre sie auch die Richtige gewesen. Das wird die Zeit zeigen. Es ist allerdings nie gut, wenn man so viele Leichen im Keller hat. Das ist wirklich schade. Ich bin sicher, dass [sie und Donald Trump] ganz tief in ihrem Herzen keine schlechten Menschen sind, aber der Wahlkampf war einfach schmutzig.

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Das Urteil des Weihnachtsmanns: unartig

Kylie Jenner

Der Weihnachtsmann: Noch jemand, der weder wirklich unartig noch besonders brav war. [Sie] spielt das Spiel einfach nur mit. Wenn sie es nicht tun würde, hätten wir schon längst vergessen, wer sie ist. Es gibt viele Menschen, die ihre 15 Minuten im Rampenlicht genießen. Menschen wie sie versuchen, das Ganze zu verlängern, um sich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu sichern. Auch sie ist nicht wirklich unartig, aber manchmal macht sie Dinge, die ein wenig dumm sind.

Das Urteil des Weihnachtsmanns: Weder unartig noch nett, aber ein bisschen dumm

Nigel Farage

Der Weihnachtsmann: Nigel Farage ist vorsätzlich unartig. Er weiß, dass er mehr Publicity bekommt, wenn er die Reaktion der Öffentlichkeit herausfordert. Solche Leute sind nicht dumm, aber manchmal machen sie bestimmte Dinge nur, um in die Schlagzeilen zu kommen. Sie verhalten sich vorsätzlich schlecht und sagen bewusst Dinge, die andere Menschen verletzen. Wer so etwas macht, kommt auf die Liste für die unartigen Kinder.

Also kommt es darauf an, welche Absichten ein Mensch hat?
Es kommt immer auf die Absicht eines Menschen an. Das ist bei Kindern genau das Gleiche: Wenn sie wissen, dass sie etwas Böses tun und nicht damit aufhören, dann sind sie unartig. Das Kind selbst ist nicht unartig, nur sein Verhalten.

Das Urteil des Weihnachtsmanns: unartig

Barack Obama

Was sagst du zu Obama?
Oh, Obama war definitiv artig. Ja, absolut. Wenn man sich ansieht, was er alles getan hat, dann sieht man, dass es während seiner Amtszeit keine Korruption gab. Es gab nichts zu vertuschen. Er hat wirklich gute Arbeit geleistet,auch wenn er nicht alles geschafft hat, was er versprochen hat. Das ist aber nicht sein Fehler—der Kongress hat sich ihm in den Weg gestellt. Du merkst, ich habe einiges zu Obama zu sagen.

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Welches Geschenk hätte Obama verdient?
Ach du liebe Güte …

Einen langen Urlaub vielleicht?
Ja, das auf jeden Fall.

Das Urteil des Weihnachtsmanns: artig

Taylor Swift

Was ist mit Taylor Swift? Viele Leute hatten etwas gegen ihre Beziehung mit Tom Hiddleston. Sie meinten, die Beziehung wäre fake gewesen.
Das ist knifflig. Berühmtheiten stehen unter ständiger Beobachtung. Die Frage ist: Wer tut hier wem Unrecht? Es ist die Öffentlichkeit, die diese Magazine kauft, die angeblich immer ganz genau darüber Bescheid wissen, was sie will. Wenn sie die Situation manipuliert, ist das nicht unartig. Sie versucht nur, sich selbst im bestmöglichen Licht darzustellen, indem sie Schlagzeilen mit diesen öffentlichen Romanzen macht.

Das Urteil des Weihnachtsmann: nicht unartig, sondern brav

Cher

Wo wir schon bei Schlagzeilen sind: Was ist mit Cher? Sie ist ziemlich gut darin, mit ihren Tweets Schlagzeilen zu machen.
Cher ist jetzt schon sehr lange im Showgeschäft. Ich bewundere sie dafür, dass sie noch immer so gefragt ist. Es ist nicht leicht, dieses Spiel mitzuspielen. Stars geben zum Teil ziemlich kontroverse Sachen von sich, aber es kommt darauf an, was die Medien daraus machen: Sie sind auf der Suche nach Schlagzeilen. Wenn Cher etwas promoten möchte, dann muss sie nur auf Twitter gehen und etwas sagen und schon ist sie in den Nachrichten. So läuft das Spiel.

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Das Urteil des Weihnachtsmanns: weder unartig, noch brav

Mike Pence

Was ist mit Mike Pence? Die Leute mögen ihn nicht, weil er versucht hat, Gesundheitsleistungen für Frauen zu streichen—zum Beispiel Schwangerschaftsabbrüche.
Wenn man bewusst versucht, anderen etwas wegzunehmen, dann kann man keine guten Absichten haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwem etwas nützt, wenn man Frauen etwas wegnimmt. Deswegen würde ich—um ehrlich zu sein—gerne mal mit ihm reden. Es gibt Leute, die für kurze Zeit auf der politischen Bühne erscheinen und sich absichtlich kontrovers verhalten, weil sie es können. Ich glaube, Pence wird versuchen, so oft wie möglich anzuecken, nur um etwas zu beweisen. Ich würde sagen, dass er nicht artig war. Er ist sicherlich nur ein Grenzgänger, aber ich hoffe, dass er sich bessern wird.

Das Urteil des Weihnachtsmanns: unartig