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Feminisme

Warum ich nur noch meinen Freundinnen Nacktfotos von mir schicke

Adieu, ungewollte Penisfotos. Visuelles Sexting findet bei mir nur noch mit den Menschen statt, die ich wirklich liebe.
Foto: Maria Yagoda

Als ich Snapchat öffne, ist das Erste, was ich sehe, meine Freundin. Sie sitzt nackt auf der Toilette, im Hintergrund steht eine Flasche Bier. Das Selfie, das sie mir geschickt hat, trägt die Bildunterschrift "Kackend". "Das freut mich für dich", antworte ich ihr, und ich freue mich tatsächlich, dass sie dabei an mich gedacht hat. Ein paar Wochen später befinde ich mich in einem Hotelzimmer und will mich revanchieren. Ich trage nichts außer einen Bademantel, der wahrscheinlich mehr kostet als alle meine Jeans zusammen. Vor einem großen Spiegel öffne ich den Mantel und beginne damit, Selfies zu schießen. Ich lehne einen Fuß gegen einen Sessel, neben den Kopf mal zu dieser, mal zu jener Seite und versuche, das richtige Licht für mich zu finden. Das heißeste Bild meines privaten kleinen Fotoshootings schicke ich an ein paar meiner besten Freundinnen.

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Kurz bedauere ich, dass ich Single bin und es keinen Mann in meinem Adressbuch gibt, der es verdienen würde, mich nackt zu sehen. Aber dann, für wesentlich länger, überkommt mich ein warmes, wohliges Gefühl selbstzufriedener Genugtuung. Schließlich konnte ich meinen Körper – der mir meistens eher Kummer bereitet – mit den Menschen teilen, die ich am meisten liebe.

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