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Wie eine Frauenseite rechte Propaganda als weibliche Selbstermächtigung verkauft

'Frauenpanorama' lockt mit Beziehungstipps und Inhalten für die Frau "von nebenan". Hinter der freundschaftlichen Ansprache versteckt sich allerdings Neonazi-Rhetorik.

Attraktive Männer blicken in Loft-Wohnungen sitzend auf die Skyline, die neuesten Fashion-Trends hängen auf der Kleiderstange und nachdenkliche Frauen betrachten sehnsüchtig die Sonnenuntergänge am Meer: Fotos aus irgendeinem Bildarchiv, die den Zeitgeist der modernen Frauen, "die im Leben stehen, so wie Sie und ich", treffen sollen. Eingebettet in ein pink-schwarz-weißes Webdesign präsentiert sich die Homepage Frauenpanorama.de als modernes Lifestyle-Magazin für die selbstbewusste Frau von nebenan.

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Es geht um Urlaub, um Kochrezepte, um die stylischsten Outfits fürs Büro. Vor allem aber um alleinerziehende Mütter und fremdgehende Männer. Hin und wieder beschäftigt sich ein Artikel mit politischen Themen, vordergründig jedoch liest sich die Seite wie ein 101 Guide für Single-Mütter, die von ihren Männern sitzengelassen wurden.

Geschenkt, dass das Frauenbild trotz aller anderslautenden Versprechungen altbekannte Klischees bedient und das Ganze als emanzipierten Kampf alleinstehender Frauen verkauft. Das deutlich dringlichere Problem ist, dass sich hinter all der vermeintlichen Frauenpower rechte Propaganda verbirgt. Kaum merklich kommen nicht nur semi-professionelle Krimi-Autorinnen und Start-up-Gründerinnen zu Wort, sondern auch gut organisierte Neonazi-Kader.

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