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Gesundheit

Wie sexistische Medizin Frauenleben gefährdet

Im Gesundheitssektor gilt der männliche Körper seit Jahrhunderten als Standard – mit zum Teil verheerenden Folgen. Die Gendermedizin soll das ändern.

Lohnunterschiede, Sexismus und ganz anderen geschlechtsspezifische Ungerechtigkeiten sind für viele Menschen eindeutige Beweise dafür, dass wir in einer patriarchalischen Gesellschaft leben. Eines der ultimativen Beispiele stammt allerdings aus dem medizinischen Bereich, in dem der männliche Körper lange Zeit stellvertretend für die gesamte Menschheit stand: Das begann bei anatomischen Zeichnungen, Darstellungen von Symptomen und gipfelte in klinischen Studien, in denen Frauen ausgespart wurden. Valium etwa wurde nie an Frauen getestet.

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Das ist ein Problem, weil der weibliche Körper anders funktioniert, als der männliche: Frauen haben im Durchschnitt einen höheren Körperfettanteil, dafür einen geringeren Körperwasseranteil. Ihre Organe sind stärker durchblutet und ihre Nieren leisten im Gegensatz zu denen der Männer zehn Prozent weniger. Auch heute ist die Zahl der Probandinnen niedrig, wodurch Frauen später häufiger von Nebenwirkungen betroffen sind. All das geht aus verschiedenen Studien hervor, nachzulesen beispielsweise im Buch Gesundheit: Eine Frage des Geschlechts. Zum Umbruch kam es erst in den 90er-Jahren: Die Frauenbewegung forderte die Beachtung biologischer Unterschiede zwischen den Geschlechtern und die Berücksichtigung des Faktors Geschlecht in allen Bereichen. Die Gendermedizin war geboren.

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