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Als wir unser Material in der Galerie ausbreiteten und eine Freundin von Rokudenashiko Gipsbinden hervorholte, dämmerte mir allmählich, dass ich für den Vaginaabdruck persönlich herhalten sollte. Auf Japanisch wurde darüber diskutiert, ob ich mir dazu die Schamhaare abrasieren müsse. Nachdem ich dank einer Dolmetscherin zu Wort kam, trat ich den Rückzug an, da ich für die Verbreitung meiner Genitalien über YouTube nicht cool genug bin. Rokudenashiko war zwar herzlich und verständnisvoll, wirkte allerdings ein wenig enttäuscht.Letztes Jahr wurde ihr allmählich klar, dass das vergleichsweise bescheidene Format der Vaginaplastiken ihre großartige Vision stark beschränkte. Nachdem sie zunächst zwischen einer „Muschi-Tür" und einem „Muschi-Auto" hin- und herschwankte, entschied sie sich schließlich für ein „Muschi-Boot"—ein Kajak, dessen Luke von Vaginaformen umhüllt wurde. Ein Muschi-Boot ist natürlich teuer, also beschaffte sie sich das Geld online über Crowdfunding. Begeisterte Unterstützer spendeten, und im vergangenen Frühjahr konnte sie zu ihrer Jungfernfahrt aufbrechen. Als Dankeschön schickte sie ihren Kapitalgeberinnen unter anderem 3D-Druckdaten, die ermöglichen, zu Hause ein Modell ihrer Vagina auszudrucken. „Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass ich etwas Verbotenes tat, ganz zu schweigen davon, dass man mich deswegen verhaften könnte", sagte sie. Doch die Polizei bewertete das Versenden der Daten als illegale Verbreitung obszönen Materials. Obwohl nur 30 Personen die 3D-Druckdaten erhalten hatten, erschienen zehn Polizeibeamte in Rokudenashikos Wohnung und führten sie in Handschellen ab.Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass ich etwas Verbotenes tat, ganz zu schweigen davon, dass man mich deswegen verhaften könnte.
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