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Gleichstellung

Wie Schweizer Väter ihre Töchter auf die Welt vorbereiten – in einem Satz

Sexismus, sexuelle Gewalt, Lohnungleichheit und alles, was 2018 noch schief läuft.
Ein Mädchen mit pinkfarbener Mütze auf den Schultern ihres Vaters, Demo, Women's March
 Lorie Shaull | Wikicommons | CC BY 2.0 || KeithTyler

 | Wikicommons | CC BY 2.0

447 Fälle von häuslicher Gewalt registrierte die Polizei im Jahr 2016 gegen Frauen, wie die NZZ berichtete. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen polizeilich registrierte Gewalttaten zu. Aber, die Zahl der tödlichen Opfer bei häuslichen Gewaltdelikten ist gesunken. Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Da können wir gleich auch darauf anstossen, dass Frauen nur noch 12.5 Prozent weniger verdienen als Männer! Wenn die Frau dann trotz Vagina zwischen den Beinen zum gleichen Lohn, wie ihre männlichen Kollegen angestellt wird, ist die Chance, dass sie an besagtem Arbeitsplatz sexuell belästigt wird dreimal so hoch wie bei ihren männlichen Kollegen.

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Auch wenn das ein Song einer gewissen deutschen Punkband gerne suggeriert, Männer sind nicht alle Schweine. Doch geht es um strukturellen Sexismus, ist es meist für Männer besonders einfach, den Kopf in die andere Richtung zu drehen. Obwohl Männer nicht direkt benachteiligt sind, ist es für die Gleichberechtigung aber unabdingbar, dass auch sie sich für Frauenanliegen einsetzen. Spätestens, wenn Männer selbst eine Tochter zuhause haben, sind auch sie mit der Lebensrealität von heranwachsenden Frauen konfrontiert und müssen sich damit auseinandersetzen. Ob sie das wollen, oder nicht. Wir möchten das Wort am Weltfrauentag den Vätern von Töchtern geben. Denn sie sind es auch, die das Weltbild auf Männer der nächsten Frauengeneration mitprägen.

Jan, 32, zu seiner Tochter, 2:

"Lass dir von niemandem vorschreiben, wer du sein sollst."

Urs, 33, zu Emma Rose, 8 Monate:

"Ich wünsche dir genug Selbstbewusstsein, damit du stark genug bist, dich gegen Sexismus und veraltete Rollenbilder durchzusetzen und du deinen Weg gehen kannst, ohne dich von Medien oder anderen beeinflussen zu lassen."

Fabian, 43, zu Aurora, 14 Monate:

"Ich hoffe, dass ich dir genug Liebe und Werte mitgeben kann, damit du eine selbstbewusste Frau wirst, sodass dir das im Leben hilft – egal, wie die gesellschaftlichen Umstände sind."

Sandro, 32, zu Selina, 3, und Chiara, 4 Monate:

"Geht euren Weg, denn es ist euer Leben und lasst euch nicht von Fremden davon abbringen, bleibt euch Treu und seid stolz auf euch, denn ich werde es immer sein."

Leander, 40, zu Maxine und Charlize, 2:

"Ich wünsche mir für euch, dass ihr stets die Aufmerksamkeit und Anerkennung erfahrt, die euch gebührt und euch nicht mit Blumen und Pralinen abspeisen lasst."

Urs, 40, zu Noemi und Leonie, 10 Monate:

"Steht immer zu euch selbst und zu dem, was ihr tut und zeigt das auch gegen aussen - tretet immer selbstsicher aber dennoch nicht überheblich auf."

Bernd, 32, zu Alma, 2:

"Ich wünsche mir für dich, dass du selbstbewusst durchs Leben gehst und dich nicht unterbuttern lässt."

Jonny, 30, zu Chiara, 4:

"Vertraue deine eigenen Gefühlen, frage um Hilfe, wenn du Hilfe brauchst und sehe das gute im Menschen."

Felix, 40, zu Matilda, 3:

"Ich hoffe, dass die Probleme, die unsere Gesellschaft schon viel zu lange mit sich rumschleppt, bis du gross bist nur noch absurde Erinnerungen von anno dazumal sein werden, dass du tun und lassen kannst, was du willst - ohne dabei schräg angesehen zu werden, weil du gewisse gesellschaftliche Konventionen nicht erfüllst und dass die Gleichstellung zwischen Mann und Frau überhaupt gar nicht mehr diskutiert werden muss, da sie im Alltag aller angekommen ist."

Gabriel, 38, zu Ella, 5:

"Du sollst immer unabhängig sein und mach alles, damit du deine Träume verwirklichen kannst."

Rich, 39, zu seinen Töchtern 9 und 12:

"Es gibt keinen Grund, warum ihr das nicht machen könnt."

Fernando, 39, zu Alea, 3:

"Du hast schon alles, was du für deinen Weg brauchst, denn ich weiss du bist smart, schlagfertig und selbstbewusst - die Welt von morgen gehört eh den Frauen!"

Markus, 45, zu Lou, 4:

"Spüre dich gut - und vertraue dem was du spürst."

Nicolas, 35, zu Liliane, 10:

"Du bist wunderbar, genau so wie du bist, und du hast die Freiheit deinen eigenen Weg zu gehen - nutze sie."

Christian, 41, zu seinen Töchtern, zweimal 4 und einmal 3 Monate:

"Ich möchte, dass ihr durch meinen Umgang mit euch Selbstvertrauen und Selbstwert entwickelt und dass ihr in jeder Situation immer an eure Fähigkeiten glaubt und daran, dass ihr in der Lage seid alles zu schaffen, dass es für euch keine unüberwindbaren Barrieren gibt und dass nur ihr selbst wichtig seid - als Vater ist es mir wichtig euch zu zeigen, dass ich euch liebe und ihr im Mittelpunkt steht, damit ihr lernt euch selbst zu lieben und der Mittelpunkt eures Lebens zu sein."

Chris, 36, zu Anna, 3:

"Ich wünsche dir, dass du in einer Welt gross wirst, in der Gleichberechtigung herrscht und du nicht für alles im Leben kämpfen musst."

Robin, 36, zu Soraya, 3.5:

"Sei stark, sei stolz , sag nein zu Dingen, die dir nicht gefallen und sag ja zu den Dingen, die dir gut tun."

Stephan, 26, zu Salome, 3:

"Du kannst alles erreichen, was du willst und du kannst immer auf die Unterstützung deiner Eltern zählen, die dir immer den Rücken stärken und für dich da sind, wenn du sie brauchst."

Andrea, 36, zu seiner Tochter, 3:

"Sei selbstbewusst, bleibe bodenständig und finde immer einen Ort, wo du Energie tanken kannst."

Mike, 38, zu Noa, 8, Janice, 6, und Kaila, 4:

"Ich wünsche mir für euch, dass ihr allen Menschen auf Augenhöhe begegnen könnt – nicht darunter, und nicht darüber."

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